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Statistik So oft kracht es im Kreis

Insgesamt hat es 2018 zwar seltener auf den Straßen in Zerbst gekracht, doch die Zahl der Verletzten ist dabei angestiegen.

Von Paul Schulz 02.04.2019, 01:01

Zerbst l Die Zahl der Unfälle im Jahr 2018 im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist im Vergleich zum Jahr zuvor gesunken. Das geht aus der Verkehrsunfallstatistik des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld hervor. Hat es im Jahr 2017 noch 5276 mal auf den Straßen des Kreises gekracht, so ist diese Zahl im vergangen Jahr um 166 Fälle gesunken und liegt bei 5110 Unfällen. Das entspricht einem Rückgang von 3,14 Prozent.

Der Verkehrsunfallstatistik lässt sich aber auch entnehmen, dass bei den Unfällen 30 Personen mehr verletzt worden sind, als es noch im Jahr 2017 der Fall war. Insgesamt wurden 837 Personen verletzt. Das ist ein Anstieg von 3,71 Prozent. Von den 837 Verletzten erlitten 277 schwere Verletzungen und 551 wurden leicht verletzt.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass deutlich weniger Menschen bei Unfällen ums Leben kamen. Im Jahr 2017 starben 19 Personen im Landkreis bei Verkehrsunfällen, allein sechs Menschen in der Einheitsgemeinde Zerbst. Diese Zahl hat sich im vergangenen Jahr um 52,63 Prozent verringert. Neun Menschen kamen bei Unfällen ums Leben.

Was die Ursachen für die Unfälle sind, lässt sich ebenfalls der Statistik des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld entnehmen. Die häufigste Unfallursache war demnach Wild (23,4 Prozent). Es folgt das Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes als Unfallursache (14,17 Prozent) – jeder siebente Unfall lässt sich demzufolge auf zu dichtes Auffahren in Kombination mit Unachtsamkeit zurückführen. Auf einem ähnlichen Niveau und somit die dritt-häufigste Unfallursache sind Unfälle in Folge von Wendemanövern oder Rückwärtsfahrten (13,74 Prozent).

Unfälle aufgrund zu hoher Geschwindigkeit (2,15 Prozent) oder unter Einfluss von Alkohol (1,68) sind laut Statistik eher selten.

Nimmt man die Altersstruktur der Unfallbeteiligten unter die Lupe, so zeigt sich, dass Personen im Alter von 50 bis 55 Jahren in die meisten der Verkehrsunfälle involviert waren. 826 Personen in diesem Alter waren an einem Unfall beteiligt. Auf einem ähnlichen Niveau liegt die Gruppe der 55- bis 60-Jährigen mit insgesamt 825 Unfallbeteiligten.

Wenig überraschend ist, dass bei den meisten Verkehrsunfällen Autos involviert waren. Insgesamt waren im Jahr 2018 7132 Autos in Unfälle verwickelt.

An nächster Stelle, aber dennoch deutlich abgeschlagen, liegen die Liefer- und Lastkraftwagen mit 572 Fahrzeugen, die an Unfällen beteiligt waren. Es folgen Fahrräder (257), Motorisierte Zweiräder (112), Fußgänger (65) und abschließend Busse (46).

Anhand der statistischen Daten hat das Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld auch eine „Verkehrsunfalluhr 2018“ erarbeitet. Demnach kam es im Landkreis alle 103 Minuten zu einem Unfall. Alle 10 Stunden und 43 Minuten wurde eine Person verletzt. Alle 40 Tage und 12 Stunden wurde ein Mensch im Straßenverkehr getötet.

Im Fazit der Statistik teilt das Polizeirevier mit: „Die Anzahl der Verkehrsunfälle ist leicht gesunken, hat aber über Jahre mit knapp über 5 000 Unfällen ein stabiles Niveau erreicht. Die Veränderung im Bereich der Unfallursachen, speziell der angestiegenen Fälle im Zusammenhang mit unzureichendem Abstand, spricht für eine veränderte Fahrweise, insbesondere für gestiegene Ablenkung und gesunkene Konzentration. Die Thematik Wildunfall bleibt mit einem Viertel aller Unfälle aktuell.“