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Zuschauer sollten Wünsche parat halten und in Richtung Nordosten blicken Sternschnuppen sorgen heute für ein schönes Naturschauspiel am Nachthimmel

Von Mike Fleske 11.08.2012, 05:21

Am Himmel zeigt sich dieser Tage ein besonderes Schauspiel. Sternschnuppen verglühen zu Hunderten am nächtlichen Firmament. Heute und morgen wird der Höhepunkt des Perseidenregens erwartet. Zu sehen mit bloßem Auge, auch weil das Wetter mitspielt.

Zerbst l "Wer Zeit hat, sollte sich das ruhig ansehen. Das sieht sehr schön am Himmel aus", empfiehlt Horst Pietrek. Der Zerbster Hobbyastronom hat sich auf dem Dachboden seines Hauses eine kleine Sternwarte eingerichtet und ist ein versierter Kenner der sommerlichen Himmelsbewegungen. "Sternschnuppen beobachtet man nicht mit dem Objektiv", stellt er klar.

Denn die technischen Geräte eignen sich für die Beobachtungen von Sonne, Mond und anderen festen Himmelsgestirnen. Den Perseidenregen der kommenden Tage betrachtet man am Besten mit bloßem Auge. "Man sollte sich dafür hinsetzen oder hinlegen und in den Himmel blicken", rät er. Ab etwa 22 Uhr sollten die ersten Sternschnuppen am Himmel auftauchen. "Um sie zu sehen, richten Sie Ihren Blick etwa nach Nordost in 30 Grad Höhe." Pietrek liefert auch gleich eine kleine Orientierungshilfe: "Wer auf dem Zerbster Marktplatz auf Höhe der Butterjungfer steht, kann die Sternschnuppen über der Nicolaikirche sehen."

Bis Mitternacht wandert das Schauspiel am Himmel durch die Erddrehung weiter in östliche Richtung. Bis etwa 2 Uhr früh sollten die Sternschnuppen zu sehen sein. "Es können bis zu 100 Stück in der Stunde fallen", meint Pietrek. Die Bedingungen dafür sind gut, teilt der Deutsche Wetterdienst in Magdeburg mit. "Es wird sternenklar", lautet die Vorhersage.

Allerdings fügen die Mitarbeiter den Rat hinzu: "Wer draußen gucken geht, sollte sich eine Strickjacke anziehen, denn die Temperaturen fallen auf 10 Grad. Auch in den frühen Morgenstunden tauchen die Perseiden noch zahlreich am Himmel auf, allerdings sind sie durch die aufgehende Sonne nur noch schwach zu sehen. Mit dem Himmelsspektakel wird der Glaube verbunden, das derjenige, der eine Sternschnuppe sieht, einen Wunsch frei hat.

"Wenn das Wetter mitspielt, sehen Sie so viele Sternschnuppen, dass Sie sich gar nicht so viel wünschen können", schmunzelt Hobbyastronom Pietrek. Er erinnert an eine eher traurige Geschichte, die ebenfalls mit den nächtlichen Erscheinungen in Verbindung gebracht wird. Häufig werden die Sternschnuppen auch "Laurentiustränen" genannt, da sie in den Tagen um den Gedenktag des Heiligen am 10. August gehäuft herniedergehen. Die Lichter symbolisieren die himmlischen Tränen über die Qualen des Heiligen Laurentius. Er wurde am 10. August 258 auf Befehl des römischen Kaisers zu Tode gefoltert, weil er das Kirchenvermögen nach dem Tod des Papstes nicht an den Kaiser ausgehändigt, sondern an die Mitglieder der Gemeinde verteilt hatte.