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Zerbster Sozial-, Schul-, Kultur- und Sportausschuss sieht sich Kitas im Vorfläming an Tollen Einrichtungen fehlt der Nachwuchs

Von Daniela Apel 10.11.2011, 05:28

Der Sozial-, Schul-, Kultur- und Sportausschuss der Stadt Zerbst besichtigte vorgestern die Kitas in Nedlitz und Deetz. Beide Einrichtungen hinterließen einen positiven Eindruck. Einziges Manko: die zu geringe Auslastung im Kindergartenbereich.

Nedltz/Deetz l "Wir setzen heute unsere Reise durch die Kitas fort", gab Bernd Adolph (CDU) als Vorsitzender des Sozial-, Schul-, Kultur- und Sportausschusses am Dienstagabend das Startsignal für die folgende Besichtigungstour. Diese begann in der Nedlitzer Kindertagesstätte "Gänseblümchen", die nicht nur unmittelbar am Wald liegt, sondern ebenfalls über einen sehr großen Spielplatz verfügt. Neben der idyllischen Lage äußerten sich die Ausschussmitglieder beeindruckt von der Einrichtung selbst, durch die sie Kita-Leiterin Annett Friedrich führte. Ins Auge fielen die farbenfrohen Malereien an den Wänden, die Frösche, Tausendfüßler und Märchenszenen zeigten. "Vor zwei Jahren ist das Gebäude innen renoviert worden", informierte Annett Friedrich. Daneben flossen Fördermittel in die Gestaltung der Fassade und die Überdachung der Terrasse. Nedlitz sei die einzige Kita gewesen, in die Gelder aus dem Konjunkturpaket II gesteckt worden, bemerkte Kulturamtsleiter Andreas Dittmann.

"Es ist sehr freundlich und hell, eine schöne Einrichtung. Es fehlen nur die Kinder", konstatierte Bernd Adolph nach der Besichtigung. Denn wie die Geschäftsführerin des Trägers, der Volkssolidarität Kinder-, Jugend- und Familienwerk gGmbH Sachsen-Anhalt, darlegte, ist die Kita nicht voll ausgelastet. So beläuft sich die Kapazität im Krippenbereich auf 14 Plätze, von denen momentan zehn belegt sind. Drastischer sieht es im Kindergartenbereich aus. Hier könnten 36 Mädchen und Jungen betreut werden, tatsächlich sind es aktuell nur 13.

Hortbetrieb und Shuttleservice sind keine Lösungen

Ähnlich präsentiert sich die Situation in der Deetzer Kita "Regenbogen", von deren Attraktivität sich die Ausschussmitglieder bei einem Rundgang mit Leiterin Christina Sandmann überzeugten. Auch diese Einrichtung, die sich aus zwei Gebäuden zusammensetzt, befindet sich in Trägerschaft der Volkssolidarität. Und wie Cornelia Kurowski ausführte, stehen in der Krippe 19 Plätze zur Verfügung, von denen 15 besetzt sind. "Und wir haben noch einige Anmeldungen", ergänzte Christina Sandmann. Anders schaut die Lage im Kindergarten aus. Diesen besuchen derzeit 24 Mädchen und Jungen. Dabei liegt die Kapazität bei 49 Plätzen. Am Ende zog Bernd Adolph deshalb das gleiche Fazit wie in Nedlitz: Die Einrichtung sei in einem "Top-Zustand", nur fehle es am Nachwuchs.

Vor diesem Hintergrund erkundigte sich Ausschussmitglied Günter Benke (WLS) bei der nachfolgenden Sitzung, ob schonmal drüber nachgedacht wurde, beide Einrichtungen bei der Auslastung zusammenzulegen und vielleicht einen Shuttle-Service zwischen Nedlitz und Deetz einzurichten? Bei einem Shuttle-Service müsste es einheitliche Fahrzeiten geben, hielt Andreas Dittmann dies für unpraktikabel. Zumal es sich bei der Strecke Deetz-Nedlitz um eine hinnehmbare Entfernung handeln würde. Bezüglich einer Zusammenlegung wies er auf die Zweckbindung für die Nedlitzer Kita hin, die an die Konjunkturpaket-Mittel geknüpft ist. Wenn diese ausläuft, werde sich der Stadtrat auch hinsichtlich der angespannten Haushaltslage da Gedanken machen müssen.

"Ist es möglich, den Hortbetrieb mit anzubinden?", fragte Ruth Buchmann (FFZ). "Ein Hortangebot macht wirtschaftlich nur an Schulstandorten Sinn", entgegnete Dittmann. Zudem gab er zu bedenken, dass man mit Öffnung eines neuen Hortes die Kinder woanders abzieht. "Man muss sich in Zukunft darüber im Klaren sein, dass die Diskussion zum Standort Leps nicht die letzte war", erklärte der Kulturamtsleiter. Die Lepser Kita war zum 1. August geschlossen worden.