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Benefizveranstaltung in Plötzky Unter dem Motto „Ein Hund für Emily“ wird bei Sommerfest um Spenden für die gebürtige Zerbsterin geworben

Die neunjährige Emily leidet unter einer Muskelerkrankung, die sie körperlich enorm einschränkt. Dennoch ist die gebürtige Zerbsterin ein fröhliches Kind. Vor allem Fürst Momo bringt sie zum Lächeln. Als Assistenzhund soll er sie unterstützen. Seine Ausbildung kostet jedoch viel Geld.

Von Daniela Apel Aktualisiert: 23.07.2021, 10:51
Die neunjährige Emily liebt ihren Momo. Noch ist die Ausbildung ihres Assistenzhundes allerdings nicht abgeschlossen.
Die neunjährige Emily liebt ihren Momo. Noch ist die Ausbildung ihres Assistenzhundes allerdings nicht abgeschlossen. Foto: Kristin Sauermilch

Zerbst/Plötzky - Emily Sauermilch liebt Tiere über alles, besonders Momo. Der schwarze Hovawart-Rüde ist ihr bester Freund. Zu gern würde sie ausgelassen mit ihm herumtollen. Aber das geht nicht. Die Neunjährige kann sich nur im Rollstuhl fortbewegen. Denn sie leidet an einem seltenen Gen-Defekt.

„Sie hat zu wenig Muskeln“, beschreibt es ihre Oma Irmhild Sauermilch. Das schränkt das sonst so fröhliche Mädchen stark in ihrer Beweglichkeit ein. Kleinste Dinge kosten Emily enorme Kraft. Um überhaupt aufrecht sitzen zu können, muss sie eine Art Korsett tragen, wie Irmhild Sauermilch erzählt.

Mehrere Operationen hat die Neunjährige bereits hinter sich, die nächste Rücken-OP steht bald bevor. Regelmäßig geht Emily zur Reha, wo mitunter mit viel Anstrengung und einer Stütze sogar zaghafte Schritte möglich sind. Sonst jedoch geht nichts allein, wie ihre Großmutter schildert.

Irmhild Sauermilch wohnt in Zerbst. Hier ist auch ihre Enkelin geboren und aufgewachsen, besuchte als Kind die integrative Kita „Knirpsentreff“ im Amtsmühlenweg. „Bis sie sieben war“, sagt die Altenpflegerin. Dann zog Emily mit ihrer Mutter Kristin nach Bottmersdorf.

Fürst Momo soll Emily im Alltag unterstützen

Hier in der Börde ist sie nun zu Hause und das zusammen mit „Fürst Momo vom Windberg“. So heißt der kuschlige Hovawart mit vollem Namen, bei dem es sich nicht um einen normalen Familienhund handelt, sondern um einen Assistenzhund.

Der gut neun Monate alte Rüde soll Emily künftig im Alltag begleiten und ihr helfen. „Dinge für sie aufheben, die Tür öffnen oder etwas vom Tisch holen“, nennt Irmhild Sauermilch einzelne Beispiele. Auch soll er Laute geben, wenn sie mal auf die Toilette muss oder eine Decke benötigt, weil sie friert.

Um all das zu können, muss Momo ausgebildet werden und zwar speziell auf die Bedürfnisse von Emily. Er soll Aufgaben erlernen, die ihr das Leben erleichtern. Dabei darf er sich in der Öffentlichkeit nicht ablenken lassen von fremden Menschen und muss andere Hunde ignorieren. Um ihm all das beizubringen, braucht es gut eineinhalb Jahre.

Ausbildung ist zeitaufwendig und teuer

Der Zeitfaktor ist allerdings nicht das Hindernis. Vielmehr ist es die Summe von rund 20 000 Euro, die die Ausbildung von Momo kostet. Allein kann das die Familie nicht stemmen. Unterstützung erhält sie vom Magdeburger Verein „Tierisch geborgen“, der schon im vorigen Jahr einen Spendenaufruf unter dem Titel „Ein Hund für Emily“ gestartet hat. Einiges an Geld ist inzwischen zusammengekommen. Doch knapp 6000 Euro fehlen noch immer.

So findet nun an diesem Wochenende im Schönebecker Ortsteil Plötzky ein Sommerfest statt, das zugleich eine Benefizveranstaltung ist. An der Eisdiele am Kolumbussee erwartet Jung und Alt am 24. Juli ab 10 Uhr ein unterhaltsames Programm mit Schausteller, Zauberkünstler und Bauchtanz, das Inhaberin Roxana Becker organisiert hat und das sich auch Emily und ihre Familie nicht entgehen lassen werden.

Denn es sollen Spenden für die Ausbildung von Momo gesammelt werden. Dazu findet ab 16 Uhr eine Versteigerung von geschnitzten Holzfiguren statt. Zudem soll der Erlös des Kuchenbasars mithelfen, das Training des Rüden zu finanzieren, mit dem Emily selbst schon eifrig übt.