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Heimatverein und Ortschaft Güterglück weihen technisches Denkmal ein Wasserkran erinnert an Dampflokzeit

Von Daniela Apel 18.10.2011, 06:23

Ein historischer Wasserkran erinnert fortan an die einstige Bedeutung des Eisenbahnknotenpunkts Güterglück. Am Sonnabend ist das technische Denkmal offiziell eingeweiht worden.

Güterglück l "Wir haben geschafft, ein Stück Geschichte zu bewahren", freute sich Ortsbürgermeister Lutz Voßfeldt. Hartnäckigkeit, Geduld und freiwilliges Engagement führten dazu, dass am Sonnabend am Dorfteich endlich der historische Wasserkran eingeweiht werden konnte. Viele interessierte Bürger ließen sich den lange herbeigesehnten Moment nicht entgehen. Denn es vergingen einige Jahre bis zur Umsetzung des Projektes, mit dem an die Bedeutung des einstigen Eisenbahnknotenpunkts Güterglück erinnert werden soll.

Genau dieser Gedanke schoss Joachim Biedermann während einer Radtour durch den Kopf. "Die Idee ist das eine, die Realisierung das andere", betonte das Mitglied des Heimatvereins, der sich bei dem Vorhaben mit der Ortschaft zusammentat. In seiner Ansprache schilderte der Vereinsvorsitzende Dr. Jürgen Baumgart, wie er sich mit Lutz Voßfeld im Mai 2007 mit der Bitte an die Deutsche Bahn wandte, dass sie ihnen den alten Wasserkran vom Güterglücker Güterbahnhof überlassen. Im September des gleichen Jahres wurde ihnen mitgeteilt, dass sie den Kran zum Schrottpreis von 547,40 Euro übernehmen könnten. "Monatelang suchte dann der Sachbearbeiter in Magdeburg nach einem Muster-Kaufvertrag, bis sich 2008 herausstellte, dass nicht er, sondern Frankfurt am Main zuständig ist", schilderte Jürgen Baumgart, wie der Kaufvertrag schließlich am 23. Januar 2009 zustande kam. "Der Kran war in der Zwischenzeit 11,90 Euro billiger geworden", bemerkte er schmunzelnd.

Dass der Wasserkran nun in neu erstrahltem Glanz von der Rolle Güterglücks in der Bahngeschichte erzählt, ist mehreren Personen geschuldet. Besonders dankte der Vereinsvorsitzende da Reiner Sandmann, Helmut Feierabend und Mathias Holz, die den Kran mit schwerem Gerät abgebaut und transportiert haben. Ein weiteres Dankeschön richtete er an Sven Leps und Mario Bruchmüller, die die gusseiserne Konstruktion entrosteten sowie an Kurt Schmidtke, der ihr einen neuen Anstrich verpasste. Nicht zuletzt erwähnte er Joachim Biedermann, ohne dessen Hilfe und unermüdlichen Einsatz der Kran heute nicht hier stünde. Auch bei der Erstellung der Erinnerungstafel, die an diesem Nachmittag feierlich enthüllt wurde, brachte er sich ein. Lutz Voßfeldt bedankte sich ebenfalls bei allen fleißigen Helfern und dem Heimatverein.

Abgerundet wurde die Kraneinweihung von einem Vortrag. Diplom-Ingenieur Jürgen Krebs aus Barby berichtete, wie sich Güterglück zum Eisenbahnknotenpunkt entwickelte und als Wasserstation früher gleich mehrere Wasserkräne besaß, von denen nun einer als technisches Denkmal an bessere Zeiten erinnert. Denn heute habe die Bahn Güterglück abgeschrieben, fand Jürgen Baumgart. "Der Bahnhof wurde 1995 geschlossen und 2011 für 1600 Euro versteigert, das Gelände ist verwildert, der Fußgängertunnel an bestimmten Tagen nur mit Gummistiefeln zu durchqueren, kritisierte er.