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Wasserrettung Als Einkaufshelfer aktiv

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind vielfältig. Betroffen sind ebenfalls die Aktivitäten der DLRG-Ortsgruppe Zerbst.

Von Daniela Apel 19.05.2020, 01:01

Zerbst l  Das Training müssen die Wasserretter seit Wochen ruhen lassen, auch Schwimmkurse finden derzeit nicht statt. Stattdessen engagieren sich die Vereinsmitglieder als Einkaufshelfer.

Bereits seit mehr als zwei Monaten ist die Zerbster Volksschwimmhalle aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Die Zwangspause wirkt sich nicht nur auf Badegäste und Saunagänger aus. Unmittelbar betroffen ist ebenfalls die Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), die hier an der Wolfsbrücke normalerweise wöchentlich anzutreffen ist.

Jeden Mittwoch – außer in den Schulferien – findet von 17 bis 20 Uhr das Training statt. „In diesem Rahmen werden die Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Anfängerschwimmen, Jugendschwimmpass und Rettungsschwimmabzeichen durchgeführt“, erläutert Nico Güth. Verteilt über diese drei Stunden ziehen zwischen 75 und 80 Kinder sowie 30 bis 35 Erwachsene ihre Bahnen, wie der Sprecher der DLRG-Ortsgruppe Zerbst ausführt. Das letzte Mal geschah dies am 11. März. Dann folgte die Schließung der Schwimmhalle als eine von vielen Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. „Damit haben wir bisher sieben Termine nicht wahrnehmen können, es fehlen uns fast 1000 Trainingsstunden“, konstatiert Nico Güth.

Die Einstellung des Schwimmhallenbetriebes wirkt sich zudem auf das reguläre Kursangebot der ehrenamtlich tätigen Wasserretter aus. Dieses umfasst neben der Frühschwimmerausbildung – besser bekannt als „Seepferdchen“ – ebenfalls das Babyschwimmen, das Kinder frühzeitig mit dem Element Wasser vertraut machen soll, damit der Nachwuchs diesbezüglich keine Ängste entwickelt.

„Zum Glück lief zum Zeitpunkt der Schwimmhallenschließung kein Kurs, so dass zumindest kein Kurs abgebrochen werden musste“, blickt Nico Güth zurück. Allerdings seien natürlich schon weitere Kurse geplant gewesen. „Ausfallen mussten bisher vier Seepferdchenkurse sowie ein Babyschwimmkurs“, sagt er und ergänzt: „Hoffentlich kann im Herbst noch etwas davon nachgeholt werden.“ Vor allem das Schwimmenlernen, das im Alter ab fünfeinhalb Jahren sinnvoll ist, sei wichtig für die Sicherheit der Kinder.

Wegen der Virus-Pandemie ruht aktuell nicht zuletzt das Vereinsleben. „Sowohl das gemütliche Beisammensein, das in diesem Jahr wieder verstärkt stattfinden sollte, als auch Arbeitseinsätze und Ausbildungsmaßnahmen müssen bis auf Weiteres ausfallen“, erzählt der Ortsgruppensprecher. Noch auf der Jahreshauptversammlung Anfang März sei der Wunsch bekräftigt worden, den Teilumbau des Vereinsobjektes zum Jugendheim dieses Jahr fertigzustellen. „Schon eine Woche später war daran nicht mehr zu denken.“ Nico Güth bezweifelt, dass sich die verlorene Zeit noch aufholen lässt.

Maßnahmen, die keinerlei Aufschub dulden wie beispielsweise die Reparatur eines undichten Schlauchbootes, würden indes unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln von maximal zwei Personen durchgeführt. Denn die Einsatzbereitschaft muss gewährleistet bleiben. Alles Weitere jedoch müsse warten, sagt Nico Güth.

Darüber hinaus engagieren sich die Wasserretter gegenwärtig als Einkaufshelfer. Das heißt, sie erledigen für ältere Menschen und Personen, die zu Corona-Risikogruppen gehören, Einkäufe oder gehen für sie zur Apotheke. „Mittlerweile haben wir mehrere Dauerkunden, die wir regelmäßig beliefern“, berichtet Nico Güth. „Dazu kommen auch stets neue Anfragen, Kapazitäten haben wir aber noch ohne Ende“, ergänzt er lächelnd. Wer das kostenfreie Angebot in Anspruch nehmen möchte, sollte nicht zögern, sich bei der DLRG-Ortsgruppe zu melden – am besten telefonisch unter 0151/28 36 56 30.