Hygienekonzept für Wahlsonntag steht Zerbster benötigen Maske und eigenen Kuli zum Abgeben ihrer Stimme

Zerbst
Die heiße Wahlkampfphase hat begonnen. Immerhin sind es keine sechs Wochen mehr, bis die Bürger über die künftige Zusammensetzung des Landtages von Sachsen-Anhalt entscheiden. Im Wahlkreis 23, zu dem Zerbst gehört, bewerben sich sieben Kandidaten um ein Mandat - Dietmar Krause (CDU), Karsten Todte (SPD), Gordon Köhler (AfD), Anke Nielebock (Die Linke), Ingo Sinast (FDP), Lysann Papenroth (Bündnis 90 / Die Grünen) und Mario Rudolf (Freie Wähler).
Sie werden nun intensiv auf Stimmenfang unter den insgesamt 40.578 Wahlberechtigten gehen. Davon entfallen 17.768 auf die Einheitsgemeinde Zerbst, wie Astrid Krüger, die zuständige Sachbearbeiterin im Rathaus, auf Volksstimme-Nachfrage informierte. Doch nicht nur sie werden bis spätestens 16. Mai eine Wahlbenachrichtigung erhalten.
Denn am 6. Juni sind die Anhalt-Bitterfelder zudem aufgefordert, einen neuen Landrat zu wählen. Amtsinhaber Uwe Schulze (CDU) tritt nicht wieder an. Seine Nachfolge würden gern Andy Grabner (CDU) und Volker Olenicak (AfD) antreten, aber auch Swen Knöchel (Linke), den SPD, Linke und Grüne gemeinsam ins Rennen schicken. Sollte keiner der Drei direkt gewählt werden, folgt am 27. Juni die Stichwahl zwischen den beiden Bewerbern mit der höchsten Stimmenzahl.
Örtliche Veränderungen bei einzelnen Wahllokalen
Während das Wahlalter bei der Landtagswahl bei 18 Jahren liegt, dürfen bei der Landratswahl bereits 16-Jährige ihr Kreuz setzen. Entsprechend liegt die Zahl der Wahlberechtigten hier höher und beläuft sich für die Einheitsgemeinde Zerbst auf 21.683 Personen, so Astrid Krüger.
Identisch sind die Wahllokale, von denen es verteilt auf Stadt und Umland 33 geben wird. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um die bekannten Adressen. In sechs Ortschaften allerdings mussten Veränderungen vorgenommen werden. Das betrifft zum einen Grimme, wo das inzwischen verkaufte Bürgerhaus nicht mehr genutzt werden kann und stattdessen auf das Gerätehaus der Ortsfeuerwehr ausgewichen wird. Ähnlich die Situation in der Ortschaft Polenzko: Nach Schließung des Betreuungszentrums in Bärenthoren werden die Wahlkabinen nun im Bürgerhaus in Mühro aufgestellt.
Darüber hinaus sorgen die einzuhaltenden Corona-Vorschriften für neue Wahllokale. Da ersetzt das Landhotel und Restaurant Garitz das örtliche Feuerwehrgerätehaus, während man vom Bürgerhaus in Moritz ins Feuerwehrgerätehaus nach Schora umzieht. In Buhlendorf weist unterdessen der Versammlungsraum der Feuerwehr nicht die erforderliche Größe auf, weshalb auf das Bürgerhaus umgeschwenkt wird. Zudem dient in Hohenlepte der Flachbau der Tagesgruppe des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes diesmal als Wahllokal, wie Astrid Krüger auflistete.
Wie die beiden Kreiswahlleiter Bernhard Böddeker (Landtagswahl) und René Rosenfeldt (Landratswahl) mitteilten, werden in den einzelnen Wahllokalen strenge Hygienebestimmungen gelten, um die Infektionsgefahr so gering wie möglich zu halten. So dürfen diese nur mit OP- oder FFP2-Masken betreten werden - außer es liegt eine Befreiung vor. Wer eine solche nicht besitzt und sich dennoch weigert, einen Mund-Nasenschutz zu tragen, wird vom Wahlvorstand zurückgewiesen und kann sein Wahlrecht nicht ausüben, wie es heißt.
Jeder Wähler soll eigenen Kugelschreiber mitbringen
Neben der Einhaltung des Mindestabstands von 1,50 Metern werden die Wähler aufgefordert, möglichst allein ins Wahllokal zu gehen. Hilfspersonen aus gesundheitlichen Gründen sind ausdrücklich zugelassen. Darüber hinaus soll jeder Wähler seinen eigenen Kugelschreiber für die Stimmabgabe mitbringen.
In Folge der Corona-Pandemie wird allerdings mit einer Zunahme an Briefwählern gerechnet. Die Stadt Zerbst setzt deshalb fünf Briefwahlvorstände ein und damit zwei mehr als bei der letzten Wahl, wie Astrid Krüger erklärte. Zumal die Einigenorts fehlende Barrierefreiheit manchen wohl ebenfalls vom persönlichen Gang zur Wahlurne abhalten wird.
Wer zur Briefwahl greift, muss jedoch sicherstellen, dass seine ausgefüllten Stimmzettel rechtzeitig bis 6. Juni an der Zieladresse eintreffen. Der Wahlbrief sollte deshalb spätestens am 3. Juni verschickt werden. Im Bereich der Deutschen Post AG ist die Beförderung kostenfrei, wie die Kreiswahlleiter mitteilten.
Wie sie informierten, werden die Zwischenergebnisse und die vorläufigen Endergebnisse am 6. Juni auf der Facebook-Seite des Landkreises Anhalt-Bitterfeld veröffentlicht. Mit ersten Meldungen zur Landtagswahl, die zunächst ausgezählt wird, rechnet man ab 18.30 Uhr, ab 19.30 Uhr dann mit ersten Ergebnissen zur Landratswahl. Eine Aktualisierung soll alle 15 bis 20 Minuten erfolgen.
Die Feststellung der endgültigen Ergebnisse der Landratswahl findet am 9. Juni statt, die Bekanntgabe des Ausgangs der Landtagswahl am 10. Juni. Beides geschieht öffentlich durch den Kreiswahlausschuss, der dazu in der Landkreisverwaltung in Köthen zusammenkommen wird.