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Sanierung Moderne Firmen - marode Straßen

Im Zerbster Gewerbegebiet "Kirschallee" herrscht enormer Sanierungsstau. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, sagen Geschäftsleute.

Von Daniela Apel 27.03.2019, 00:01

Zerbst l In entspannter Runde bei Kaffee und Schnittchen miteinander ins Gespräch kommen, Standortfragen diskutieren, Probleme ansprechen oder einfach nur persönliche Kontakte knüpfen – diese Ziele werden mit dem Wirtschaftsfrühstück verfolgt, wie Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) erklärt. Gemeinsam mit der Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld hatte er nun zum wiederholten Mal eingeladen, um den direkten Draht zu den Unternehmen zu halten und sich über aktuelle Themen auszutauschen. Mehrere Firmen nutzten die Gelegenheit, um sich vorzustellen, von Neuerungen zu berichten und Probleme anzusprechen.

Auf die dringend notwendige Sanierung der Infrastruktur im Zerbster Gewerbegebiet „Kirschallee“ machten René Erxleben (KGM – Konstruktive Glas- und Metallbau GmbH) sowie sein Bruder Michael und Vater Manfred Erxleben (ER+TE Stahl- und Metallbau GmbH) aufmerksam. Knapp 20 Unternehmen seien dort mittlerweile entstanden und mit ihnen Arbeitsplätze, gab Michael Erxleben zu bedenken.

„Wir investieren dort sehr viel Geld“, bemerkte René Erxleben. Das allerdings geschieht inmitten von alter Substanz. Neben den aus maroden Betonplatten bestehenden Straßen müssten unter anderem die Abwasserleitungen erneuert werden. „Hier ist dringender Handlungsbedarf“, betonte auch Manfred Erxleben, der die Kirschallee seit 1973 kennt – und manches hat sich seither nicht verändert. „Wir wollen als ansässige Firmen aktiv mitwirken“, erklärte er. Allerdings bräuchten sie die Unterstützung der Stadt, sagte René Erxleben.

„Das ist das Nächste, was wir angehen“, versprach der Bürgermeister. Das Projekt „Kirschallee“, für das bereits eine Entwurfsplanung existiert, sei nicht vergessen, „wir haben nur Luft geholt“, erläuterte Andreas Dittmann. Ursprünglich sollten die Gewerbegebiete Industrieweg und Kirschallee zeitgleich angeschoben werden. Der bis dahin unbefestigte Industrieweg ist inzwischen ausgebaut – 80 Prozent der Kosten konnten über Fördermittel gedeckt werden, den Rest übernahmen die anliegenden Betriebe.

Auch für die Kirschallee sollten Zuschüsse akquiriert werden, was sich jedoch als schwieriger wegen des hohen Handelsanteils in diesem Gewerbegebiet erwies, wie der Rathauschef ausführte. Hinzu kam ein personeller Engpass in der Verwaltung. „Wir haben momentan viele andere Baustellen, aber nur zwei Tiefbau-Mitarbeiter“, erläuterte Dittmann. „Wir müssen da verstärken“, meinte er. Eine entsprechende Überprüfung der Stellenbemessung sei vorgesehen. Und nicht nur das: „Der Ordner wird demnächst wieder aufgeschlagen“, sagte er zu, dass die Sanierung der Kirschallee wieder in den Fokus rücken soll. Bei der Planung sollen die ansässigen Firmen mit eingebunden werden, sicherte Dittmann zu.

Hinsichtlich der ebenfalls angesprochenen Anbindung des Gewerbegebietes an die B 184 konnte der Bürgermeister noch nichts Konkretes sagen – außer, dass der Verkehrskreisel, der seitens der Stadt favorisiert werde, bei der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) als Baulastträger der Bundesstraße „vom Tisch ist“. Wenn überhaupt, käme wohl nur eine Ampel in Frage. Für die LSBB sei die B 184 eine Schwertransportroute, über die der Verkehr fließen soll und wo man nichts in den Weg stellen wolle, sagte Dittmann. Der weitere innerörtliche Aus- bau der B 184 in Richtung Jütri- chau, der kurz vor der Einmündung zur Kirschallee vorerst endete, soll erfolgen – wann ist bislang allerdings unklar.

„Wir haben die Erwartungshaltung, dass es 2020 passiert“, gab der Bürgermeister die Vermutung der Verwaltung weiter. Diese basiert darauf, dass die B 187a zwischen Alter Teich und Biaser Straße ursprünglich bereits zum 1. Januar 2019 zur Gemeindestraße herabgestuft und der Ahornweg parallel zur Bundesstraße hochgestuft werden sollte. Die Stadt hat jedoch zur Bedingung gemacht, dass sie die B 187a erst übernimmt, wenn die Karl-Marx-Straße zwischen Bahnhofstraße und Biaser Straße als Teilstück der B 187a grundhaft ausgebaut ist. Die Maßnahme soll dieses Jahr realisiert werden.