Bahnstreik Zerbster Pendler vorbereitet - Bansteige bleiben am Morgen des 11. August leer
Am Mittwochmorgen (11. August) bleibt der Zerbster Bahnhof nahezu leer. Die Zerbster haben sich wohl frühzeitig auf die Folgen des Streiks vorbereitet.

Zerbst - Wollte man sich Mittwochmorgen auf den Internetseiten der Deutschen Bahn (DB) über Zugverbindungen in Richtung Magdeburg oder Leipzig erkundigen, gab es auf beiden Strecken nur eine Info: „Fällt aus“. Doch die Zerbster Pendler schienen informiert und vorbereitet zu sein. Gegen 7 Uhr herrschte auf den beiden Zerbster Bahnsteigen statt Betriebsamkeit nur gähnende Leere. Am Bahnsteig 2, wo um 6.53 Uhr ein Zug in Richtung Dessau einrollen sollte, sitzt eine Dame auf einer Bank.
Am Bahnsteig 1 sollte um 7.04 Uhr ein Regionalexpress nach Magdeburg fahren. Einzig ein junger Mann steht am Bahnsteig und wälzt die Seiten der Bahn-App. Seit Mittwoch, 2 Uhr morgens, ging so gut wie nichts mehr auf der Schiene. Grund waren bundesweite Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) im Güter-, Fern- und Regionalverkehr, die noch andauern.
„Ich nutze seit Jahren die Bahn, habe also schon so ziemlich alles erlebt“, sagt Mirko Roßner schmunzelnd. Natürlich habe auch er von dem Streik gewusst. „Ich wollte einfach schauen, ob nicht vielleicht doch eine Bahn fährt. Ich wohne seit einem Jahr in Zerbst und pendle täglich nach Magdeburg“, erzählt er.
Laut seiner App sei der Zug auf der Strecke, doch die rote Laufschrift an der Anzeige sagt etwas anderes. Der Zerbster nimmt's gelassen. „Es ist so, wie es ist. Dann muss ich wohl doch mit dem Auto fahren“, sagt’s und verabschiedet sich.
Nach Angaben der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) soll der Ausstand 48 Stunden dauern. Enden soll der Streik also am Freitagmorgen um 2 Uhr. Bei einer Urabstimmung hatten sich 95 Prozent der teilnehmenden Gewerkschaftsmitglieder für den Arbeitskampf ausgesprochen.
