Grundschule Walternienburg veranstaltet Projekttag zur Zahngesundheit Zuckerdetektive erforschen mutig den Kariestunnel
Statt Deutsch und Mathe stand gestern das Thema "Zahngesundheit" auf dem Stundenplan der Walternienburger Grundschüler. Dazu schlüpften die Erst- bis Viertklässler nicht nur in die Rolle von Zuckerdetektiven. Mutig begaben sich die Mädchen und Jungen ebenfalls in den Kariestunnel. Zudem bewiesen sie als Schlaufüchse ihr Wissen um die richtige Pflege der Beißerchen.
Walternienburg. Um ein Leben lang kräftig zubeißen zu können, muss man seine Zähne pflegen. Das ist auch den Walternienburger Grundschülern bewusst. Alljährlich befassen sie sich im Sachkundeunterricht mit Zahnpflege. "Sie wissen, wie und wie oft man sich die Zähne putzt", sagt Sigrid Kratky. Jedoch gelinge es im Alltag nicht immer, dies umzusetzen. "Trotz Aufklärung gibt es Kinder, die sich nicht regelmäßig die Zähne putzen", weiß die Schulleiterin. Umso wichtiger ist es, die Thematik immer wieder ins Bewusstsein zu holen.
So widmen sich die Erst- bis Viertklässlern gestern einmal nicht dem Rechnen und Schreiben. Stattdessen nähern sie sich auf unterschiedliche Weise der Zahngesundheit. Aufgeteilt in mehrere Gruppe absolvieren sie dazu vier Stationen, die von Mitarbeiterinnen des jugendzahnärztlichen Dienstes des Landkreises Anhalt-Bitterfeld betreut werden. "Im Umfeld des Tages der Zahngesundheit am 25. September führen wir immer verschiedene Aktionen an Grundschulen und Kitas durch", erläutert Simone Viehl, was sie und ihr Team am Donnerstag nach Walternienburg führt. Anschaulich motivieren sie die Mädchen und Jungen zur Prophylaxe.
Mutig begeben sich die Schüler in den dunklen Kariestunnel, in dem gefährliche Beläge durch Schwarzlicht plötzlich sichtbar werden. Doch mit dem Griff zur Zahnbürste bannen sie die Gefahr rasch. "Links mit den Kauflächen anfangen", fordert Schwester Carola die vier Erstklässler vor sich auf. Sie erklärt ihnen genau, wie sie ihre Zähne am besten putzen, um auch wirklich alle Ecken zu erwischen. Gut gelaunt schwingen die Kinder die Zahnbürsten. "Zu Hause habe ich eine elektrische Zahnbürste", erzählt Maximilian und erklärt, dass man drei Minuten putzen muss. "Abends, bevor man ins Bett geht", sagt Nils. "Und nach dem Frühstück", ergänzt Maximilian.
Die Mundhygiene ist allerdings nur die eine Seite der Medaille, die richtige Ernährung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. "Das Schulfrühstück ist oft zu ungesund", wendet sich Simone Viehl an die vor ihr sitzenden Viertklässler. Zucker sei schädlich für die Zähne. Zudem mache er dick und könne bei dauerhaftem Verzehr zu Alterszucker führen, einer "schlimmen Krankheit", erläutert die Zahnärztin. Obst und Gemüse indes verfüge neben Ballaststoffen über wertvolle Vitamine und Mineralien. Und dass die gesunden Früchte regelmäßig auf ihrem Speiseplan stehen, beweisen die Mädchen und Jungen beim Geschmackstest mit verbundenen Augen.
Doch nicht nur als Obst- und Gemüsetester sind die Schüler aktiv. Sie schlüpfen ebenfalls in die Rolle von Zuckerdetektiven. Dazu begleiten sie eine Gleichaltrige durch ihren fiktiven Alltag. Anhand der Geschichte stellen sie fest, dass sich in fast allen Lebensmitteln Zucker versteckt. Schließlich stellen sich die Mädchen und Jungen einem Rätsel und zeigen, dass sie wahre "Schlaufüchse" sind, was die Zahnpflege angeht.
Das belegt mittlerweile ebenfalls die Statistik. "Die Zahngesundheit bei den Kindern hat sich verbessert", sagt Simone Viehl. Die ganz Kleinen nimmt sie davon aber aus. "Nuckelflaschenkaries" sei ein großes Problem, gibt die Zahnärztin zu bedenken, dass auch die Milchzähne benötigt werden – zum Kauen sowie als Platzhalter für die bleibenden Zähne.