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Fußball Aufstieg zur Verbandsliga: Der Süden will nicht

Die Verbandsliga könnte in der kommenden Saison mit „nur“ 19 Mannschaften antreten: Aus der Landesliga Süd haben die ersten drei Teams der abgelaufenen Saison ihren Verzicht auf den Aufstieg erklärt.

Von Kevin Gehring 14.06.2023, 17:35
Eines steht in jedem Fall fest: Simon Lolies (am Ball) greift mit Ottersleben in der kommenden Saison in der Verbandsliga an.
Eines steht in jedem Fall fest: Simon Lolies (am Ball) greift mit Ottersleben in der kommenden Saison in der Verbandsliga an. Eroll Popova

Magdeburg - Während sich der VfB Ottersleben in der Nord- und der FSV Grün-Weiß Ilsenburg in der Mitte-Staffel in dieser Saison jeweils vorzeitig zum Meister krönten, herrschte in der Fußball-Landesliga Süd Spannung bis zum Ende. Erst am letzten Spieltag hat sich der SV Eintracht Lüttchendorf aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz den Titel gesichert. Die Frage nach dem Aufsteiger zur Verbandsliga ist allerdings noch absolut offen.

Denn unmittelbar nach der Meisterschaft hat sich die Eintracht gegen den Schritt in Sachsen-Anhalts höchste Spielklasse ausgesprochen. „Eine Saison mit 38 Spielen ist einfach nicht zu realisieren“, begründete der Sportliche Leiter Uwe Seemann diese Entscheidung. Der Sprung ist schließlich gewaltig: Nur 22 (VfB Ottersleben) beziehungsweise 24 Partien mussten die drei Landesliga-Meister in der abgelaufenen Saison bestreiten. „Für 14 Spiele mehr bräuchte man mindestens auch fünf Spieler mehr“, rechnete Seemann vor. Darum meldete die Eintracht dem Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) ihren Verzicht.

Wären wir Meister geworden, hätten wir das Aufstiegsrecht wahrgenommen.

Aus der Stellungnahme des VfB Merseburg

Der Spielball zum Verbandsliga-Aufstieg rollte damit zum zweitplatzierten VfB Merseburg – und der spielte ihn direkt weiter. Nur wenige Stunden nach den Lüttchendorfern vermeldete der Zweitplatzierte seinen Verzicht. „Wären wir Meister geworden, hätten wir das Aufstiegsrecht wahrgenommen“, hieß es in der Stellungnahme des VfB. In dieselbe Kerbe schlug nun auch der drittplatzierte SC Naumburg. „Wir werden den Startplatz als Nachrücker nicht wahrnehmen“, verkündete der Sportliche Leiter Marcel Lehner. Bereits Mitte Mai hatte der SCN dem Landesverband mitgeteilt, nur als Meister aufzusteigen.

Was also passiert nun mit dem 20. Startplatz der Verbandsliga in der Saison 2023/24? Eine Antwort darauf gibt es noch nicht. Sollten die ersten drei Mannschaften auf den Aufstieg verzichten, „trifft das Präsidium des FSA eine Entscheidung“, so die vage Formulierung in der Ausschreibung des Landesverbandes.

Klar ist: Einen Verbandsliga-Absteiger weniger wird es aller Voraussicht nach nicht geben. „Die sportlichen Absteiger auf den Plätzen 17, 18, 19 und 20 [...] steigen grundsätzlich in die Landesliga ab, unabhängig davon, welche andere Konstellation eintritt“, gibt die Ausschreibung vor. Gut möglich also, dass die neue Saison im Oberhaus mit „nur“ 19 Teams starten wird.