Fußball Petrik Sander fährt mit dem FCM II in die Nähe von Cottbus
Coach Petrik Sander gastiert mit dem U-23-Team des 1. FC Magdeburg in Krieschow. Dort sollen beim Oberligisten Verbesserungen her.

Magdeburg - Für Trainer Petrik Sander wird die Oberliga-Partie seines 1. FC Magdeburg II am Sonntag (14 Uhr) beim VfB 1921 Krieschow speziell. Schließlich liegt Krieschow nur 14 Kilometer westlich entfernt von Cottbus, wo er als Bundesliga-Trainer seine erfolgreichste Karrierezeit verbrachte. „Das wollen wir mal nicht zu hoch hängen“, sagt der 62-Jährige zwar vor seiner Fast-Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Doch angesprochen auf seine mehr als zwanzig Jahre bei Energie Cottbus, von 1981 bis 1984 und von 1987 bis 1994 als Spieler, und im Anschluss als Co-Trainer (1994-2004) und schließlich drei Jahre als Chefcoach, kommt der Fußballlehrer ins Schwärmen.
„Es erfüllt mich mit Stolz, dass wir damals aus wenig viel gemacht haben“, betont er im Rückblick auf seine Zeit als Chefcoach. Nachdem der gebürtige Quedlinburger mit Energie 2005 der Klassenerhalt in Liga zwei gelang, folgte ein Jahr später der Aufstieg ins Oberhaus. Und dort feierten die Lausitzer auch den Klassenerhalt. „Wenn mir damals vorher einer gesagt hätte, was das für eine Entwicklung nimmt, hätte ich ihn für verrückt erklärt“, blickt Sander auf die Erfolgsgeschichte zurück und ergänzt: „Wir waren ein verschworener Haufen, und hatten ein tolles Team um das Team herum.“ Besonders die Zeit in Liga eins wird ihm als großes „Highlight“ in Erinnerung bleiben.
Wenige Einwohner, viel Können
Schön war für ihn auch der Aufstieg mit der Reserve des FCM aus der Verbandsliga in die Oberliga in diesem Sommer. Nach dem 3:1-Auftaktsieg in der neuen Spielklasse gegen den Ludwigsfelder FC am vergangenen Sonnabend sieht der Trainer die Begegnung bei Krieschow jetzt als „Kräftemessen, das schon ein bisschen ein Fingerzeig für die nächste Zeit sein könnte“. Schließlich gastiert der Club bei einem Topteam, das die Vorsaison auf Platz zwei in der Oberliga beendete. In Krieschow wohnen nur ungefähr 500 Einwohner. Und den Coach beeindruckt, „dass in einem so kleinen Ort so eine gute Mannschaft zu Hause ist, die auch Ambitionen hat, aufzusteigen.“
Als Sanders Zeit in Cottbus 2017 endete, spielte der VfB noch in der 1. Kreisklasse. Mit der Unterstützung von Geldgebern ging es seitdem hoch bis in Liga fünf. Sander spricht von einer „eingespielten Mannschaft, die eine enorme Entwicklung genommen hat“. Entwicklung steht auch beim U-23-Team des FCM im Mittelpunkt. In der neuen Spielklasse soll der nächste Schritt gelingen. Und der Trainer hält es für wichtig, „vom Kopf her die Oberliga anzunehmen“.
Elisio Widmann könnte mitfahren
Mit der „Art und Weise des Auftritts“ beim Sieg in der Vorwoche waren der Coach und sein gleichberechtigter Kollege Pascal Ibold nicht glücklich. So sehen sie mit und gegen den Ball reichlich Verbesserungspotenzial. „Wir müssen mit mehr Passsicherheit, mit weniger Ballkontakten, mehr Tempo und einer konsequenteren Chancenverwertung spielen“, verdeutlicht Sander und ergänzt: „Zudem braucht es eine bessere Restraumverteidigung und mehr Gedankenschnelligkeit.“
Am Sonntag werden Blau-Weiß aller Voraussicht nach weiter nur Offensivakteur Hector Hink (Außenmeniskusriss) und Bennet Kluge (Kreuzbandriss) fehlen. Der am Mittwoch vom Nachwuchs des VfB Stuttgart verpflichtete Außenstürmer Elisio Widmann dürfte im Kader stehen – wenn bis dann alles mit der Spielgenehmigung des 19-Jährigen klar ist.
Auf die Club-Akteure wartet laut Sander ein Gegner, der „einfach und zweckmäßig“ agiert. „Sie werden auch mal mit einem langen Ball aufwarten und übers Umschalten kommen“, schildert der Coach. Dies gilt es, zu verteidigen. Gelingt das, und zeigen die Elbestädtern überhaupt eine überzeugende Auswärtsleistung, könnte für sie durchaus etwas gehen Richtung Auswärtssieg. Und ein Dreier in der Nähe von Cottbus würde bei Sander zwar keine Euphorie auslösen wie damals der Aufstieg mit Energie, aber doch Zufriedenheit.