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Fußballsgeschichte Einblick in das Jahr 1911: Zahlreiche Nationalspieler in Hötensleben zu Gast

In Hötensleben waren nach dem Einzug des Fußballs im Jahr 1911 auch bekannte, in höheren Klassen spielende Mannschaften zu Gast, die oft aktuelle oder ehemalige Nationalspieler in ihren Reihen hatten.

Von Reinhard Klar 14.05.2021, 11:00
Im Jahr 1967 waren Manfred Zapf (Erster von links), Jürgen Sparwasser, Günter Kubisch und Günter Hirschmann (ab drittem von links) zu Gast in Hötensleben.
Im Jahr 1967 waren Manfred Zapf (Erster von links), Jürgen Sparwasser, Günter Kubisch und Günter Hirschmann (ab drittem von links) zu Gast in Hötensleben. Foto: Ortsarchiv Hötensleben

Hötensleben - Das Jahr 1932 gehört ohne Zweifel zum ereignisreichsten Zeitabschnitt in der Hötenslebener Fußballgeschichte, denn in ihm gastierten zwei Deutsche Fußballmeister auf dem Sportplatz an der Bahnhofstraße. Mit der Mannschaft des amtierenden Meisters, Hertha BSC Berlin, am 6.März begann der Auftritt von Nationalspielern im Ort. Die Berliner hatten mit Hans „Hanne“ Sobeck (10 Berufungen), Paul Gehlhaar (2), Emil Krause (1) und Willi Völker (1) vier Internationale (so nannte man zu dieser Zeit die Auswahlspieler auch) in ihren Reihen. Der dreifache Deutsche Meister, die Spielvereinigung Fürth, brachte am 26. Juni mit Ludwig Leinberger (24 Spiele), damals Spielführer der Nationalmannschaft, Hans Hagen (12), Andreas Franz (10), Engelbert Kraus (9), Georg Frank (4) und Ludwig Wenz (1) sage und schreibe sechs Nationalspieler mit nach Hötensleben.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 und der Teilung Deutschlands gastierte am 12. Dezember 1948 Tennis Borussia Berlin mit dem früheren Nationalspieler Hans „Hanne“ Berndt (3) in Hötensleben. Nach dem Aufstieg von Hötensleben 1948 in die Landesklasse von Sachsen-Anhalt spielten mit Werner Oberländer (Thale), Kurt Henning (Stendal) und Günter Thorhauer (Magdeburg) drei Spieler im Grenzort, die bereits in die damalige „Ostzonen-Auswahl“ (bis Oktober 1949) berufen worden waren. Zur sogenannten Kernmannschaft der Ostzonen-Auswahl gehörten auch die Magdeburger Ernst „Anti“ Kümmel und Siegfried Koch, die ebenfalls in Hötensleben gut bekannt waren. In den 1950er Jahren gastierten die DDR-Auswahlspieler Lothar Meyer (Vorwärts Berlin) und Horst Scherbaum im Ort.

Später war auch der ehemalige Nationalverteidiger Werner Eilitz (Leipzig, später Berlin) in Hötensleben als Trainer zu Gast. Oberligist Aktivist Brieske-Senftenberg brachte bei einem Gastspiel auch die Auswahlspieler Horst „Hotta“ Franke und Heinz Krüger in Hötensleben zum Einsatz.

Erinnerung an Günter Hirschmann

Fast alle der 23 Magdeburger DDR-Nationalspieler haben im Rahmen ihrer Laufbahn zu irgendeiner Zeit auch in Hötensleben gespielt. Sehr gern erinnert man sich noch an Günter Hirschmann. Er war der erste Spieler aus der damaligen Bezirksstadt, der 1961 in die DDR-Nationalelf berufen wurde, an Günter Kubisch, Hermann Stöcker, Joachim Streich (102 Länderspiele/55 Tore), Jürgen Sparwasser, Manfred Zapf, Martin Hoffmann (Olympiasieger 1976), Wolfgang Seguin, Jürgen Pommerenke, Ulrich Schulze, Axel Tyll, Klaus Decker, Heiko Bonan, Dirk Stahmann und Detlef Raugust, die mehrfach in Hötensleben weilten.

Höhepunkt war das Schalke-Gastspiel im Jahr 1994

Den letzten großen Höhepunkt erlebte Hötensleben nach dem Vollzug der Deutschen Einheit. Beim Gastspiel der Traditionself des FC Schalke 04 am 2. Juli 1994 standen mit Matthias Herget, Klaus Fichtel, Rudi Seliger, Willi Koslowski und Heinz Kördel fünf Nationalspieler der BRD in den Reihen der Mannschaft, die die Erfahrung von 101 Länderspielen in die Waagschale werfen konnten. Zur Schalker Mannschaft gehörte auch der frühere tschechische Auswahlspieler Pavel Maczak. Mit ihm schließt sich der Kreis prominenter Fußballer, die einst in Hötensleben Proben ihres Könnens zeigten.

Mit Fürth kamen 1932 sechs Nationalspieler nach Hötensleben.
Mit Fürth kamen 1932 sechs Nationalspieler nach Hötensleben.
Foto: Ortsarchiv Hötensleben