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Fußball Einheit Wernigerode sichert sich Stürmer mit ehrgeizigen Zielen

Den zweiten Neuzugang hat der FC Einheit Wernigerode für die bevorstehende Serie vermeldet.

Von Ingolf Geßler 03.06.2021, 06:53
Paul Kirchner (Mitte)  wird gemeinsam mit seinem jüngsten Sohn Bruno von Vereinschef Hartmut  Kläfker (links) und dem Sportlichen Leiter, Dirk Rühr, als Neuzugang des FC Einheit Wernigerode präsentiert.
Paul Kirchner (Mitte) wird gemeinsam mit seinem jüngsten Sohn Bruno von Vereinschef Hartmut Kläfker (links) und dem Sportlichen Leiter, Dirk Rühr, als Neuzugang des FC Einheit Wernigerode präsentiert. Foto: Ingolf Geßler

Wernigerode - Mit Paul Kirchner verpflichtete der Aufsteiger zur Fußball-Oberliga einen jungen und veranlagten Stürmer vom künftigen Ligakonkurrenten FSVWacker Nordhausen.

Nach dem eher defensiv ausgerichteten Justin Habel, der vom FSV Ilsenburg an den Mannsberg wechselt, präsentierten die Hasseröder mit dem Nordhäuser nun einen „Vollblutstürmer“, wie es der sportliche Leitet Dirk Rühr formulierte.

Trotz seiner 22 Jahre kann Paul Kirchner schon auf einige renommierte Stationen zurückblicken. Das Fußball-Abc lernte er in seiner Geburtsstadt Erfurt, beim FC Rot-Weiß durchlief der Offensivspieler den Nachwuchs. In der A-Jugend lief er zwei Jahre für den FSV Zwickau auf, ehe es 2018 in die aktuelle Heimatstadt Nordhausen zum FSV Wacker ging. Dem Abstieg der ersten Mannschaft aus der Regionalliga folgte ein kurzes Gastspiel beim VfV Hildesheim und die Rückkehr nach Nordhausen, ehe ihn sein Weg nun in den Harz führte.

„Ich hab mich relativ gut eingefunden im Männerfußball, war beim FSV Wacker immer zwischen U 23 und erster Mannschaft“, erzählt Paul Kirchner, der es in Nordhausen und Hildesheim bereits auf zehn Regionalliga-Einsätze brachte. In der zweiten Wacker-Vertretung, die auch in der Oberliga spielte, stellte er seine Torjägerqualitäten unter Beweis, die nun dem FC Einheit zum Klassenerhalt verhelfen sollen. Durch den früheren Mitspieler Mika Hess gab es den ersten Kontakt zu Wernigerode, „wir haben uns auch in Nordhausen sehr gut verstanden. Bei Gesprächen hat er mir dann schon verraten, dass Wernigerode eine gute Adresse ist.“

Ich denke 14 Tore in 31 Oberliga-Spielen sind für einen 22-Jährigen im Männerfußball eine gute Statistik.

Paul Kirchner, Neuzugang FC Einheit

„Der Kontakt kam aber über andere Ecken zustande. Dies geschah indirekt über den Spielerberater, der uns die Namen einiger Spieler nannte, die sich in unserer Region verändern möchten. Vor vier Wochen haben wir den Kontakt hergestellt und nach super Gesprächen hat alles schnell funktioniert. Mika war dann doch überrascht und hat sich gefreut, dass er ihn als Mitspieler wiedersieht. Abwehrspieler und Stürmer sind ja ideale Positionen, da können sich beide ab nächste Woche schöne Duelle liefern“, blickt Dirk Rühr bereits auf den Trainingsstart am Montag voraus.

„Paul will eigentlich hoch hinaus, quasi auf dem zweiten Bildungsweg. Er war schon auf einem guten Weg, durch einige Sachen, unter anderem die Pandemie, war es etwas rückläufig. Bei uns will er die Tore machen, um sich vielleicht für höhere Aufgaben mit uns oder auch anderen Mannschaften zu empfehlen“, so Rühr.

Diese ehrgeizigen Ziele bestätigt auch der Neuzugang: „Ich gucke gern auch auf Statistiken, wo ich mich verbessern kann. Ich denke 14 Tore in 31 Oberliga-Spielen sind für einen 22-Jährigen im Männerfußball eine gute Statistik. Die wollen wir natürlich noch ein bisschen verbessern. Ganz vorn dran steht natürlich, dass wir die Oberliga halten, das ist bei jedem Aufsteiger normal. Und wenn ich dann nur fünf Tore schieße und 20 vorbereite und wir dadurch die Klasse halten, dann habe ich genauso viel gekonnt, wie wenn ich 25 Tore schieße.“

Ich bin halt nicht so ein üblicher Jugendlicher, der, wenn die Discos offen haben, feiern geht.

Paul Kirchner, Neuzugang FC Einheit

Durch die Arbeit im Transportunternehmen seiner Familie hat er genügend Freiheiten, um sich auf den Fußball zu konzentrieren. „Der Traum Fußballer, auch wenn ich mit 22 in der Oberliga spiele, ist für mich garantiert noch nicht abgehakt. Und da unterstützt mich meine Familie voll und steht hinter mir. Wenn ich Training habe, schicken sie mich von dort aus los, auch ein freier Tag ist mal möglich. Der Fußball steht da an erster Stelle“, ist Paul Kirchner dankbar über den tollen Rückhalt.

Diesen bekommt er auch von seiner eigenen Familie, trotz seines jungen Alters lebt er mit einer Partnerin und drei Kindern zusammen. „Meine Freundin, die ich damals aus Zwickau ,mitgebracht’ habe, hat ebenfalls Fußball gespielt. Unser ältester Sohn wurde zur Eliteschule zum HFC delegiert, auch der Jüngste spielt Fußball. Nur die Prinzessin in der Mitte nicht, aber das ist auch nicht schlimm. Ich bin halt nicht so ein üblicher Jugendlicher, der, wenn die Discos offen haben, feiern geht. Ich verbringe lieber Zeit mit der Familie, das habe ich auch schon mit 18 oder 19 Jahren gemacht. So bin ich eigentlich schnell reif geworden und in das Erwachsenenleben reingekommen, wofür ich sehr dankbar bin.“

Rundum zufrieden äußerte sich Hartmut Kläfker über den Wechsel. „Wir freuen uns natürlich, einen Spieler aus Nordhausen bekommen zu haben, der auch schon Erfahrung in der Oberliga hat und uns sportlich weiterhilft. Eine Torvorgabe ist natürlich kein ,Muss’, wir erwarten uns von ihm auch mehr Führung für unsere jungen Spieler. Die haben auch alle eine gute Ausbildung genossen, aber noch nicht die Erfahrung aus höherklassigen Spielen. Für die Truppe ist es gut, wenn wir sie sinnvoll ergänzen“, so der Vereinschef.