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Aufgespießt Mr. Hitchbot und seine Chauffeure

23.06.2014, 01:37

Ottawa | Mal ganz ehrlich! Wie würden Sie reagieren, wenn Sie es plötzlich am Straßenrand sehen? Dieses komische Ding, das an eine Kaffeemaschine mit Hut und Gummistiefeln erinnert. Hitchbot heißt das seltsame Etwas, das sich - Sie ahnen es schon - als Roboter entpuppt. Und der will tatsächlich quer durch Kanada trampen.

Am 27. Juli wird der kleine Mann an einer Straße in Halifax stehen. Sein Ziel ist die Stadt Victoria auf Vancouver Island. 4500 Kilometer liegen zwischen diesen Städten.

Laufen kann unser kleiner Freund nicht. Das einzige Körperteil, das er bewegen kann, ist der rechte Arm - eine abgeschnittene Schwimmnudel mit einem Handschuh am Ende. So hebt der unkonventionelle Roboter den Tramperdaumen und hofft darauf, dass ihn aufmerksame Zeitgenossen mitnehmen.

Die können sich auf einiges gefasst machen: Denn eine Sprachsoftware ermöglicht es dem künstlichen Anhalter, fröhlich mit dem Fahrer über Gott und die Welt zu plaudern. Dank einer Schnittstelle zu Wikipedia gehen ihm die Gesprächsthemen fast nie aus. Nicht überrascht sein: Im Auto bittet der Roboter den Chauffeur erst mal höflich darum, ihn an den Zigarettenanzünder anzuschließen - wegen der Batterie. Wer schnell den richtigen Draht zu Hitchbot findet, darf den munteren Gesellen sogar für eine Übernachtung oder eine Party der besonderen Art mit nach Hause nehmen.

Den Roboter haben zwei kanadische Wissenschaftler erschaffen. "Normalerweise fragen wir uns, ob wir Robotern vertrauen können", sagen sie. Dieses Projekt dreht die Frage um: Können Roboter den Menschen vertrauen?" Womöglich, so unkt manch einer, droht dem arglosen Hitchbot sogar eine Entführung. Und dann müsste ein anderer eingreifen - der "RoboCop".