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Potsdamer Unternehmen erarbeitet bis zum Sommer Studie für die Kreisstadt Tourismuskonzept: "Wofür steht Burg?"

Wie kann der Tourismus in Burg angekurbelt werden? Welche Besonderheiten sollte die Stadt ausreizen und miteinander verknüpfen? Diese und andere Fragen werden im Rahmen eines Konzeptes beantwortet und mit Lösungsvorschlägen unterfüttert. Erarbeitet wird es von einem Potsdamer Unternehmen.

Von Mario Kraus 07.02.2014, 02:21

Burg l Touristisch gesehen kann Burg schon heute punkten - ob mit der Straße der Romanik, dem Netzwerk Rolandstädte, dem Elberadweg oder der historischen Altstadt. Bei Vermarktung und Verknüpfung müssten allerdings professionelle Wege eingeschlagen werden, sagt Andrea Gottschalk, Sachgebietsleiterin Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung. "Hier gilt es, einen roten Faden zu finden."

Dass in diesem Zusammenhang die Landesgartenschau (Laga) 2018 gerade von Besuchern leben soll und deshalb eine große Chance sei, Burg bekannt zu machen, spreche erst recht dafür, eine Studie in Auftrag zu geben, die den Tourismusfaktor für Burg erstmals detailliert beleuchten soll. Grundlage dafür ist ein Zuschuss von 8500 Euro, den die Investitionsbank für dieses Vorhaben zur Verfügung stellt.

Für André Rosinski von der Freizeit- und Tourismusberatung GmbH (ift), einem Unternehmen, das seit 29 Jahren besteht, ist der Dreh- und Angelpunkt dabei die Frage, "wofür Burg steht".

Dazu sei es zunächst notwendig, Stärken und Schwächen zu analysieren. Zwar sei der Fokus auf die Laga, die möglichst viele Gäste anlocken soll, gerichtet; letztlich jedoch gehe die Studie über diese Landesveranstaltung hinaus. Rosinski: "Auch wenn die Landesgartenschau zu Ende ist, sollte es sich für Menschen lohnen, die Stadt wieder zu besuchen."

"Es kommt darauf an, ein Gesamterlebnis für Besucher zu schaffen."

André Rosinski, Senior Consultant ift

Um das zu erreichen, müssten viele Zahnräder ineinander greifen.

Nach vier Besuchen in Burg ist André Rosinski optimistisch, dass am Ende ein tragfähiges Konzept auf dem Tisch liegen wird. Der Fachmann hat mit seinen Mitstreitern unter anderem die Türme, Kirchen, Erinnerungsstätten oder den Weinberg kennengelernt. Immerhin habe die Stadt viele Besonderheiten, die für sich stehen und "zu einem kompakten Bild zusammengefügt werden müssen". Die Altstadt mit ihren Grünflächen und den Spuren der industriellen Vergangenheit hätte schon Alleinstellungsmerkmale und böte viele Möglichkeiten, "ein Gesamterlebnis zu schaffen", versichert der Experte.

Bis zur Fertigstellung der Studie im September sind mehrere Workshops geplant, auch so genannte Lenkungsrunden mit den Spitzen der Verwaltung und Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates gehören dazu, sagte Sonnhild Noack, Fachbereichsleiterin Stadtentwicklung/Bauen.

Wie wichtig beispielsweise ein touristisches Konzept für Burg sei, unterstrich auch Bernhard Thüne-Schönborn von der reformierten Petri-Gemeinde Burg. Seit Jahren erforscht er die Geschichte der Hugenotten in und um Burg und hat bereits ein nächstes Ziel vor den Augen: Da es mit Einwanderung der Hugenotten nach 1640 einen regen Austausch zwischen Magdeburg, Halberstadt, Halle, Haldensleben und Stendal gegeben hat, wäre eine Art Archiv in Burg sinnvoll. Diese enge Vernetzung, wie sie früher einmal bestanden hat, sollte sich auch in der Gegenwart widerspiegeln. Ein lohnendes, wenn auch zeitaufwendiges Projekt bis zur Laga. Aber in jedem Fall ein Zahnrädchen im großen Tourismus-Gefüge.