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Stadt Burg setzt auf nachhaltige Bewirtschaftung des Kommunalwaldes Wildverbiss im Bürgerholz zu hoch

Von Mario Kraus 31.03.2011, 06:27

Die Stadt Burg setzt auch in den kommenden Jahren auf eine nachhaltige Bewirtschaftung des rund 1000 Hektar großen Bürgerholzes. In diesem Zusammenhang ist geplant, dass der Wildverbiss an Jungpflanzen von Rehen durch intensivere Bejagung etwas eingedämmt wird. Das könnte gelingen, denn die Jagd wird als gemeinschaftlicher Bezirk neu ausgeschrieben.

Burg. Im Stadtwald vor den Toren von Burg ist das Leben mit den Tönen der Natur unüberhörbar. Gemessen an anderen Kommunen kann sich Burg glücklich schätzen, eine derart zusammenhängende Fläche zu besitzen - aus forstlicher und jagdlicher Sicht einerseits, aus vielfältigen Gründen der Erholung und des Naturschutzes andererseits. "Immerhin gehört eine Fläche von 580 Hektar zum Naturschutzgebiet (NSG), über 61 Hektar sind Totalreservat", erklärt Wieland Günther vom Bauamt der Burger Stadtverwaltung. "Für Burg ein hohes Gut", versichert der Fachmann. Das habe auch Folgen für die Waldbewirtschaftung. Eine intensive Nutzung sei in diesem Bereich tabu. Nur einzelne Stämme werden geerntet, Horst- oder Höhlenbäume bleiben im Wald, um Platz für Kleintiere, Insekten oder Vögel zu bieten. "Außerdem", erklärt Wieland Günther, "wird eine natürliche Verjüngung bevorzugt".

Noch eine Besonderheit mache das Naturschutzgebiet so wertvoll: Edellaubhölzer wie Erle, Esche, Buche sowie die wertvollen Eichenbestände befinden sich ausschließlich in diesem Bereich, während Kiefern, Pappeln oder Birken drumherum gedeihen. Schon deshalb setze sich die Haupteinnahmequelle aus dem Stadtwald vor allem aus dem Einschlag von kranken und geschädigten Eichen zusammen. "Der durchschnittliche jährliche Eicheneinschlag der vergangenen fünf Jahre betrug glücklicherweise nur 218 Festmeter, womit Einnahmen von 30 000 Euro erzielt wurden", erklärt Wieland Günther.

Zwei Forstwirte, die zum Burger Bauhof gehören, kümmern sich um den Stadtwald und haben dabei alle Hände voll zu tun - mit Pflanz- und Pflegearbeiten oder Holzeinschlag. In Zukunft sei es wichtig, dass die jungen Bäume auch ohne zusätzliche Schutzzäune gedeihen können, erläutert Günther. Mit der Neuverpachtung des Jagdbezirkes ab 1. Juli für zehn Jahre (geplant sind zehn Pirschbezirke) soll auch der Abschuss von Rehen erhöht werden. Grund: Die durchschnittliche Population von Rehwild beträgt 128 Stück. "Die Erhöhung der Rehwildabschüsse ist Bestandteil des Hege- und Pflegeplanes und soll dazu führen, dass die Schäden durch Verbiss zurückgehen", fasst Wieland Günther zusammen.