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Schauspielerin Claudia Tost führte in Kakerbeck das Ein-Personen-Stück "Die Froschkönigin" auf Mit wenigen Requisiten, aber viel Fantasie

Von Conny Kaiser 26.04.2013, 01:26

"Die Froschkönigin" ist ein altes russisches Volksmärchen. Doch in der Version des Theaters der Altmark wirkt es frisch und modern. Gestern begeisterte es die jungen Zuschauer in Kakerbeck.

Kakerbeck l "Hey, das geht ab. Wir quaken die ganze Nacht, die ganze...": In Atzen-Manier stiftet Vater Frosch die Kinder zum Mitsingen an. Er freut sich. Denn alle seine Söhne haben eine Frau gefunden. Sogar sein Jüngster, der Iwan. Der hat sich zwar Menschenprinzessin Wassilissa ausgesucht, doch die hat sich dank seiner Liebe in eine weiße Unke verwandelt. Aber dann verbrennt Iwan das Prinzessinnenkleid. Und Wassilissa muss wegen eines bösen Zaubers zurück zu den Menschen. Iwan bleibt nur, nach ihr zu suchen.

Eigentlich wird das Märchen "Die Froschkönigin" ja etwas anders erzählt, nämlich aus Sicht eines menschlichen Jünglings, der eine quakende Amphibie als Braut vorstellt. Doch anders herum funktioniert es auch. Das beweist das Stendaler Theater der Altmark mit dem Ein-Personen-Stück, in dem Claudia Tost gestern Vormittag auch in der Kakerbecker Turnhalle brilliert.

Die Frau spielt sich die Seele aus dem Leib, mit oder ohne Puppen an den Händen und inmitten eines hinreißenden Bühnenbildes, das mit einfachen, aber effektiven Requisiten ausgestattet ist. Das Wasser, in dem die Frösche leben, ist eine große Plastikplane. Die Hexe Babajaga, die in keinem russischen Märchen fehlen darf, sieht mit Taucherbrille und grüner Badekappe zwar nicht furchterregend, aber dafür, im Vergleich zu den Fröschen, wie eine durchgeknallte Riesin aus. Und der böse Geist, der die Prinzessin mit seinem Zauber belegt hat, er hat die Gestalt eines aufblasbaren Krokodils. Dem geht am Ende des Kampfes mit Frosch Iwan und seiner Helferin, der Mücke, die Luft aus. Pffft, weg ist er.

Und einmal mehr zeigt sich, dass es nicht viel Schnickschnack braucht, um die Fantasie von Kindern anzuregen. Die jedenfalls sitzen ganz gebannt auf ihren Turnmatten und Bänken und verfolgen das hinreißende Spiel von Claudia Tost, die von Technikerin Teodora Georgiewa ins rechte Licht gerückt wird.

Die Veranstaltung ist vom Team des Kakerbecker "Zwergenlandes" organisiert worden. Im Gegensatz zu anderen Kindereinrichtungen der Region nutzt es regelmäßig die Angebote des Theaters der Altmark, das bei Interesse auch direkt in die Tagesstätte kommt. Dass die Vorstellung diesmal aber nicht im Gruppenraum, sondern in der nahen Turnhalle stattfindet, liegt daran, dass auch 19 Kinder aus dem Badeler "Zwergenland" zu Gast sind. Aus Kakerbeck selbst verfolgen 32 Kinder das tolle Schauspiel.