Schlagenthiner Kulturwinter endet mit buntem Programm Trachtengruppe mit Abend auf Plattdeutsch
Mit einer besonderen Veranstaltung endete dieser Tage der Kulturwinter. Die Burger Trachtengruppe präsentierte im Schlagenthiner Pfarrhaus einen Abend im Zeichen der niederdeutschen Sprache.
Schlagenthin l Die letzte Veranstaltung des Schlagenthiner Kulturwinters in der laufenden Reihe stand ganz im Zeichen der niederdeutschen Kultur. Zu Gast im Pfarrhaus waren die Mitglieder der Burger Trachtengruppe, die einen Abend "op Platt" präsentierten.
Gekleidet in der Festtagstracht des Jerichower Landes präsentierten Hanna Lüdtke, Andrea Nagler, Rosel Koschnitzke und Elenore Grau ein buntes Programm aus Tänzen, Liedern und Gedichten. Unter anderem auch das der "Warpschört för de Frunslü" (Warpschürze für die Frauen) oder die Geschichte vom Schaulmeester un de Zick (Schulmeister und der Zicke.
"Die Warpschürze gehörte einst zur Grundausstattung der Frauen auf dem Lande", erklärte Hanna Lüdtke. Der Schulmeister löste in dem Gedicht Verwicklungen mit seinem Vorgesetzten aus, weil er im Unterricht nur Plattdeutsch sprach.
Für die niederdeutsche Mundart brachen auch die vier Damen eine Lanze. Denn das Platt sei "een Steefkind vom Hochdütsch" (Stiefkind des Hochdeutschen), was die Trachtengruppe gern ändern würde. Denn "Es teit sick schön anhörn" (es hört sich schön an). Aus diesem Grund schlugen die Frauen vor, dass es ähnlich wie in anderen Regionen einmal im Jahr ein Treffen der plattdeutschen Mundart im Kreismuseum geben sollte.
Dabei sollte es keine Zwischenfälle geben wie sie der Buer in Stadtmuseum" auslöste. Dieser setzte sich auf den dort ausgestellten Stuhl Friedrichs des Großen. "Kummt er zurück, steh ick op", stellte er fest.
Eine besondere Überraschung hatte die Trachtengruppe für das Publikum ebenfalls mit im Gepäck. Mit einer Bildertafel und einem überraschenden Auftritt erzählten sie die Sage der Gutsherrentochter Anne Dorothea, die "Rose von Schlagenthin", genannt wurde. Nachdem ihr Liebhaber von Soldaten erschlagen wurde, fand man sie einst mit einem Rosenstrauß neben dem Grab ihres Geliebten.
Das traurige Ende wurde mit einem eher lustigen Auftritt einer verkleideten Rose von Schlagenthin gekrönt. Für besonders viele Lacher sorgte die Geschichte von der schönen "Schüttel" (Schüssel), die von der Familie nicht nur zum Kochen, als Nachttopf oder Waschzuber für den Jüngsten genutzt wurde. Am Ende des Abends gab es tosenden Beifall für die rund 90-minütige kurzweilige Darbietung, die passend zum Weltgebetstag mit einem Vater unser "op Platt" beendet wurde.