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Es wird eng: Etwa 40 Samtpfoten leben auf dem Gelände des Genthiner Tierschutzvereins Kein Zuhause am Weltkatzentag

Von Kristin Schulze 08.08.2014, 01:15

Whiskas, Kratzbaum im Wohnzimmer, Apfelbaum im Garten. So ein Katzenparadies wünscht sich wohl jede Samtpfote. Viele haben allerdings gar kein Zuhause. Auch nicht am heutigen Weltkatzentag, der für uns Anlass für einen Besuch beim Genthiner Tierschutzverein ist.

Genthin l Katze Momo, die von allen Hilde genannt wird, hat es sich auf einem Stuhl gemütlich gemacht. Kiri bevorzugt den Tisch. Da ist man schließlich näher an der Sonne und Sonnenstrahlen sind genau das, was Kiri jetzt will. Keine Lust auf Wärme hat dagegen Carla, sie hat sich nach drinnen verzogen und spielt am Kratzbaum, während sich Molli und Luna draußen ihr Futter schmecken lassen...

Auf dem Gelände des Genthiner Tierschutzvereins (Karower Straße 75) leben 40 Katzen. Keine Frage, es geht ihnen hier gut. Dank der Arbeit einiger Ehrenamtler.

Katrin Schlichting ist eine von ihnen. "Wir kommen an unsere Grenzen", sagt sie. 40 Katzen machen viel Arbeit, benötigen Unmengen an Futter und verursachen hohe Tierarztkosten. "Auch, weil viele Katzen, die wir finden oder die zu uns gebracht werden, krank sind", sagt Schlichting. Impfung, Kastration, Entwurmung - das alles kostet Geld. Zwar bekommt der Tierschutzverein auch in diesem Jahr 2000 Euro von der Stadt, reichen würde das allerdings kaum.

Andrè Knopek, der ebenfalls ehrenamtlich im Tierschutzverein mithilft, sagt: "Allein pro Kastration werden rund 70 Euro fällig, das geht ins Geld."

Umso wichtiger, dass zumindest einige der Tiere bald ein Zuhause finden. Knopek liegen besonders die Mutterkatzen am Herzen. "Ihre Babys lassen sich immer recht schnell vermitteln, aber die Mütter will dann keiner." Dabei seien das meist besonders liebe Tiere.

Carla zum Beispiel: Gut ein Jahr alt und stubenrein ist die graue Katze mit weißem Latz und weißen Pfötchen. "Und lieb", sagt Knopek. "Bis die mal faucht oder kratzt, muss schon einiges passieren."

Oder Kiri. Sie ist etwa 2011 geboren. Die stubenreine Katze braucht Freigang, "bleibt dann aber wie ein Hütehund in Hausnähe", sagt Knopek. Mit anderen Katzen oder Hunden hat sie es dagegen nicht so. Ein Zuhause, in dem sie die "Alleinherrscherin" sein darf, wäre ideal. Auch Mona, eine Maikatze aus dem vergangenen Jahr, wünscht sich ein Zuhause, in dem sie die Streicheleinheiten nicht mit so vielen anderen Miezen teilen muss.

Pro Katze wird eine Schutzgebühr von 70 Euro fällig. Für einen Kater fallen 65 Euro an. Die Tiere sind dann bereits entwurmt, geimpft und kastriert.

Eine Babykatze gibt es gegen eine Gebühr von 35 Euro. Die Kosten für die Kastration (Katze 90 Euro, Kater 50) muss man dann allerdings selbst tragen.