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  7. Mehrgenerationenhaus soll allen Wulkowern offen stehen

Alter Konsum/BHG-Komplex in Großwulkow wird zumindest teilweise wieder genutzt Mehrgenerationenhaus soll allen Wulkowern offen stehen

Von Sigrun Tausche 26.02.2011, 05:28

#NULL#Trotz immer knapper werdender Gemeindekassen soll Großwulkow einen Treffpunkt für seine Bürger mitten im Dorf behalten: Im Gebäude, wo sich bereits der Jugendklub und Raum für die Feuerwehr befindet, wird jetzt noch ein Sportraum ausgebaut. Es soll ein Mehrgenerationenhaus werden, ein wichtiger Bestandteil des Dorflebens.

Großwulkow. In der Ortschaftsratssitzung am Donnerstagabend wurde über die Fortführung dieses Projekts diskutiert. Viel ist schon geschafft - dank einer Förderung aus dem Konjunkturpaket II. Neue Fenster und Türen sind drin, die Decke teilweise erneuert, die alten Heizungsrohre sind herausgerissen, berichtete Wulkows Ortsbürgermeister Robert Krebs.

Dieser größere Raum war früher der Bankenraum der BHG, angebaut an die Konsum-Verkaufsstelle. Die Konsum-Räume stehen weiterhin leer und werden es bis auf weiteres auch bleiben.

Nun gilt es, mit möglichst wenig Geld den Raum fertig herzurichten. Vorerst wird das nur mit den Ortschaftsmitteln, Mitteln des Heimatvereins, der sich hier engagiert, und eventuell Sponsorengeldern gehen, denn aus dem Haushalt der Einheitsgemeinde kann derzeit nichts zur Verfügung gestellt werden. Robert Krebs weiß das und Harald Bothe, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow, sagte es auch noch einmal sehr deutlich: Der Haushalt musste mit einem Minus-Betrag beschlossen werden, deshalb wurde von der Kommunalaufsicht eine Haushaltssperre verlangt und die Auflage erteilt, bis 30. Juni einen Nachtrag vorzulegen, in dem aufgezeigt wird, wo gespart werden soll.

Das wird schwer genug, keinesfalls jedoch kann jetzt zusätzliches Geld in freiwillige Projekte gesteckt werden.

Robert Krebs ist zuversichtlich, dass es dennoch zu schaffen ist und machte deutlich, dass es auch kaum Alternativen gäbe. Ein solches Objekt sei wichtig für das Dorfleben, und dieses Gebäude biete sich dafür an. Kleinwulkow habe das schöne Dorfgemeinschaftshaus bekommen, bei dem die Art der Nutzung freilich noch etwas anders sei - es ist mehr für verschiedenste Veranstaltungen geeignet.

Die Räume im Großwulkower Mehrgenerationenhaus dagegen sollen zur täglichen Nutzung allen offen stehen. Im neuen großen Sportraum stehen bereits zwei Tischtennisplatten, sagte Krebs, und weitere Angebote sollen dazu kommen.

Die Räume im leer stehenden Kindergarten in Kleinwulkow seien für einen solchen Sportraum zu klein, betont er. Das Gebäude wurde als Alternative ins Spiel gebracht, weil hier erstmal nicht viel gemacht werden müsste.

Aber es gibt noch einen anderen Grund, der dagegen spricht, und den nannte Richard Ziegeler: "Das Kita-Gebäude lässt sich verkaufen, der Komplex in Großwulkow nicht. Der ist damals (zu DDR-Zeiten) gegen Bürgerproteste mitten auf den Dorfplatz gebaut worden." Ein Grundstück dazu gibt es praktisch nicht. Hierfür einen Käufer zu finden, wäre Illusion. Die Lage des Kindergartens dagegen ist recht attraktiv.

Harald Bothe erinnerte die Wulkower noch an ein weiteres Problem, das auf sie zukommt, stellte aber zugleich auch eine Lösung vor: "Ein ungeliebtes Thema sind die Betriebskosten. Die Gemeinde wird diese künftig nicht tragen können, da es sich um eine freiwillige Aufgabe handelt", wies er noch einmal auf die dramatische Situation des Haushalts hin. Es könne aber durchaus funktionieren, die laufenden Kosten über einen Verein als Träger des Hauses aufzubringen. Das laufe in Klietznick schon seit vielen Jahren so und seit einiger Zeit auch in Mangelsdorf, wo der Heimatverein das komplette Gebäude, in dem sich früher Gaststätte, Gemeindebüro und weitere Räume befanden, übernommen hat.

Bothe erklärte, dass nicht mehr als ein Dorfgemeinschaftshaus pro Ortschaft von der Gemeinde bezuschusst werden könnte. Für Wulkow sei das eben das Dorfgemeinschaftshaus in Kleinwulkow.

In Wulkow gibt es erst seit etwa zwei Jahren einen Heimatverein, dessen Vorsitzender auch Robert Krebs ist. Das Thema sei auch im Verein schon heiß diskutiert worden, berichtete er. Es sollen nun erstmal alle Möglichkeiten, alles Für und Wider, genau geprüft werden, bevor endgültig entschieden wird, wie es weiter geht. Am Projekt Mehrgenerationenhaus soll aber auf jeden Fall festgehalten werden. "Ich bin überzeugt, dass es angenommen wird", sagte Krebs.