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Bühner Grundschüler trommeln, singen und tanzen mit Menschen vom fernen Kontinent Kinder stecken sich mit afrikanischer Lebensfreude an

Von Mario Heinicke 25.04.2013, 03:14

Die Grundschule Bühne beschäftigt sich mit Afrika. Aber nicht nur auf dem Papier, sondern sie hat fünf Afrikaner zu Gast, die mit den Kindern tanzen, singen und trommeln.

Bühne l Es ist lauter also sonst in Bühne. Bis raus zum Dorfplatz sind zu früher Stunde die Handtrommeln zu hören, von über 40 Schülern im Takt angeschlagen. Afrikanische Rhythmen, afrikanische Lebensart und -freude.

Doch das Projekt der Initiative "Black White" hat auch einen ernsteren Hintergrund, auf den dessen Leiter Wolfgang Lieberknecht aufmerksam macht. Es soll auf die Probleme in Afrika hinweisen und Kinder gegen Fremdenfeindlichkeit "immunisieren.

Lieberknecht berichtete als Journalist Anfang der 1990er Jahre über die rassistischen Ausschreitungen in Rostock und Hoyerswerda vor Wohnheimen für Asylbewerber. Er gründete später den Verein mit Sitz an der hessisch-thüringischen Grenze, hängte den Journalistenjob an den Nagel und baute Projekte auf, um für ein Miteinander zu werben. Lieberknecht erklärte den Schülern, dass die Europäer eine Mitverantwortung haben, wenn es den Afrikanern schlecht geht. Und er unterstrich: "Wir sind eine Familie auf der Erde."

In Bühne war es für die meisten Kinder die erste Begegnung mit dunkelhäutigen Menschen. Aus Uganda, Ghana, Kongo und der Elfenbeinküste kommen die Afrikaner, überwiegend Künstler mit Arbeitserlaubnis in Deutschland, wie Lieberknecht erzählte. Zusammen fahren sie seit mehreren Jahren durch ganz Deutschland, vorige Woche im Westen, diese Woche im Osten. In Bühne übernachteten sie in einem Klassenraum der Schule. Lehrer brachten das Frühstück mit. Einfach und familiär also.

Die afrikanische Gruppe war schon an mehreren Schulen im Harzkreis, voriges Jahr auch an der Grundschule Hessen. In Bühne war das Projekt noch etwas umfangreicher. Für den Nachmittag hatte die Schule Eltern und Großeltern ins Schützenhaus Rimbeck eingeladen, wo die Kinder eindrucksvoll zeigten, wieviel afrikanisches Temperament sie in den Vormittagsstunden eingesogen hatten. Und die fast 200 Besucher im Saal wurden förmlich davon angesteckt.