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Käko-Schulleiterin zum Tag der offenen Tür: "Wir sind keine Reise- oder Spaßschule"

Von Dieter Kunze 24.01.2011, 04:26

Großes Gedränge herrschte trotz des Wochenendes am Sonnabend in den Räumen und Fluren des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums. Zum Tag der offenen Tür wollten sich zahlreiche Eltern mit ihren Grundschulkindern über die Perspektiven in der Einrichtung informieren.

Halberstadt. Unter dem Motto "Wenn wir schon in die Schule gehen müssen, dann wollen wir es gern tun!" lud Schulleiterin Regina Zimmermann zum Rundgang ein. Zunächst stellte sie aber das 1912 errichtete und kurz nach der Wende gründlich renovierte Haus vor. Gegenwärtig lernen hier über 600 Schüler in 28 Klassen, gefördert von 55 Lehrern.

Nach einer musikalischen Begrüßung durch den Singekreis der Schule stellte sie die Besonderheit des Gymnasiums mit dem Schwerpunkt Wirtschaft vor. Dies werde unterstützt durch Vertreter aus Wirtschaft und Politik der Region. So gibt es bereits ab Klasse 7 Informatikunterricht. Das Thema Wirtschaft folgt ab Klasse 9 und ab Klasse 10 gibt es entsprechende Praktika. Außerdem nehmen die Schüler an Wettbewerben wie dem Planspiel Börse teil.

2009 konnte das Gymnasium in das Netzwerk der Club-of-Rome-Schulen aufgenommen werden. "Dabei geht es um die Vermittlung eines ganzheitlichen Welt- und Menschenbildes", erläuterte Zimmermann. Das Zertifikat muss regelmäßig verteidigt werden. Seit vielen Jahren wird Unterricht als offene Ganztagsschule angeboten. Hier setzt man auf 90-Minuten-Unterrichtseinheiten mit erholsamen großen Pausen, mittags gibt es vier Menüs zur Wahl und täglich Arbeitsgemeinschaftsangebote.

Ab Klasse 5/6 besteht die Möglichkeit, Neigungsfächer zu besetzen, entweder eine Stunde Sport, Instrumentenunterricht oder Schach. Viel Wert wird auf Fremdsprachen gelegt. Die Schule bietet Sprachreisen, Schüleraustausch und Fachexkursionen ins Ausland an.

Leistungsstarke Schüler werden gefördert, es gibt aber auch Förderunterricht für leistungsschwache Schüler sowie die Projekte "Schüler helfen Schülern" und "Gegensteuern". Zu den Schultraditionen gehören die Mathe-Olympiaden und die Känguru-Wettbewerbe, der Schulgeburtstag, die Bälle und Hoffeste, die Tanzstunde mit großem Abschlussball, der Theatertag und der Lichterlauf.

Schulpartnerschaften gibt es mit Einrichtungen in Hannover, Sao Paulo (Brasilien), Australien, Ukraine sowie mit Shanghai in China, wo erst kürzlich Kontakte aufgenommen wurden. "Dort liegt die Zukunft", weiß die Schulleiterin. Enge Kontakte werden mit dem Theater, der Hochschule Harz, dem Walter-Krienitz-Verein, der Roland- initiative, dem Jugendblasorchester sowie mit der Kreismusikschule gepflegt.

"Dankbare Unterstützung erhalten wir dabei immer vom Freundekreis unseres Gymnasiums" betonte Zimmermann. So konnten Mittel für den Sportplatzausbau und einen Medienraum eingeworben werden. Trotz aller Angebote wie Reisen, Exkursionen, Schulprojekten und Arbeitsgemeinschaften steht jedoch der Lernstoff im Mittelpunkt. "Wir sind keine Reise- oder Spaßschule. Der Unterricht ist uns heilig", hob Zimmermann hervor.

Nach dem Treffen in der Aula konnten alle auf Tour durch das große Haus, vom Pausenraum im Keller bis zu den Musik- und Kunsträumen auf der vierten Ebene gehen. Vor der Aula wurde angeregt mit der Schülergruppe aus Sao Paulo diskutiert, die zur Zeit hier zu Gast ist. Die älteren Schüler, Lehrer und Vertreter des Freundeskreises mussten viele Fragen beantworten. Immer wieder wurde sich über die sauberen Wände trotz der großen Schülerzahl gewundert. In dieser Woche müssen sich einige Schüler der 12. Klassen bewähren, denn sie führen am Gedenktag, dem 27. Januar, Schüler der 5. Klassen zur Geschichte an Originalschauplätze in Langenstein-Zwieberge. Auch das dürfte bei den zahlreich erwarteten Gästen aus ganz Sachen-Anhalt für Aufmerksamkeit sorgen.