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Regierungschefs zu Projekten für den Wintersport

Von Tom Koch 15.05.2012, 03:28

Magdeburg/Hannover l Millionenschwere Investitionen in den Wintersport im Harz dürfen nicht an Kreis- und Ländergrenzen Halt machen. Das erklärte Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) nach der Beratung der Ministerrunde in Halberstadt vor der Presse. Wie die Volksstimme bereits mehrfach berichtete, sind am niedersächsischen Wurmberg bei Braunlage und am Kleinen Winterberg bei Schierke vor allem touristische Projekte für den Wintersport geplant.

Für rund 9,5Millionen Euro wollen die Braunlager neue beleuchtete Abfahrtspisten anlegen, vorhandene verbreitern, einen Speichersee mit einer Kapazität von bis zu jährlich 80000Kubikmetern Schnee anlegen und Parkplätze für 600Fahrzeuge bauen. Umweltverbände kritisieren, dass für neue Skipisten am Wurmberg mehr als 16Hektar Wald abgeholzt werden sollen.

Pläne der Wernigeröder Stadtverwaltung für ihren Brockenort Schierke sehen ein "Ganzjahreserlebnis Winterberg" vor - mit einem thematischen Schwerpunkt auf den Wintersport. Erste Planungen sahen Investitionen von bis zu 35Millionen Euro für das Anlegen von Abfahrtspisten, Rodelhang und Rennrodelbahn vor, wobei der Bau einer Seilbahn samt Berg- und Talstation einen Großteil der Investitionen erfordern.

Konzept wird von Braunlage nicht mitgetragen

Aus dem Wernigeröder Rathaus heißt es inzwischen: "In Kontakten mit der Braunlager Verwaltung und dem Betreiber der Seilbahn am Wurmberg stellte sich heraus, dass die unserem Konzept zugrunde liegende Seilbahnverbindung von der Schierker Talstation "Winterbergtor" zum Wurmberggipfel und eine lange Abfahrt von dort bis Schierke nicht mitgetragen wird."

Ein Ergebnis ist, dass die Wernigeröder Planungen so verändert wurden, dass es einerseits dennoch eine Verbindung beider Skigebiete geben kann (Abfahrt vom Winterbergsattel zum Kaffeehorst) und andererseits eine Seilbahnverlängerung zum Wurmberg künftig möglich bleibt.

Angesichts einer solchen Entwicklung erklärte Regierungschef Reiner Haseloff, es gebe noch Abstimmungsbedarf und kündigte seine Harz-Initiative an. Er wolle bei einem Termin mit Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) "auf die sinnvolle und dringend notwendige Zusammenarbeit in der Region" hinweisen: "Solche Wintersportprojekte müssen in einem Harzer Verbund angeboten werden."