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Schüler entdecken in Haldensleber Einrichtung, wie aus dem Manuskript ein fertiger Druck wird Der Weg des Buches: Von der Idee ins Regal

Von Sebastian Prill 04.01.2014, 01:09

Damit aus einer Idee ein Lieblingsbuch wird, das in der Bibliothek ausgeliehen werden kann, muss eine ganze Menge passieren. Was genau dazu gehört, haben Schüler des Sekundarschulzentrums bei einem besonderen Projekttag gelernt. Bibliothekarin Herta Springborn zeigte, wie in der Einrichtung gearbeitet wird.

Haldensleben l Es war ein besonderer Schultag für die 21 Mädchen und Jungen der Klasse 5/2 aus dem Sekundarschulzentrum in Haldensleben. Bei dem Projekttag in der Stadt- und Kreisbibliothek lernten sie von Bibliothekarin Herta Springborn, wie aus einer Idee für eine Geschichte ein Leihbuch werden kann.

In dem auf fünf Stunden angesetzten Unterrichtstag erklärte Springborn, dass jedem Buch eine Idee vorausgeht, die der Autor erst einmal aufschreiben muss. Das so genannte Manuskript muss der Autor dann einem Verlag zusenden. Ein Verleger entscheidet, ob die Geschichte gedruckt wird. Bekommt der Autor den Zuschlag, geht das Buch durch viele Hände, bevor es im Bücherregal landet.

Die Schüler erfuhren, dass Lektoren Manuskripte lesen und nach Fehlern suchen. Dann wird der Text einem Setzer übergeben, der es für den Druck vorbereitet. Anschließend müssen die Lektoren erneut schauen, ob sich vielleicht Fehler eingeschlichen haben. Erst dann wird das Buch gedruckt und an den Buchhandel verteilt.

Die Schüler waren von Springborns Erklärungen begeistert und konnten in einem kleinen Quiz zeigen, dass sie sich sehr viel vom Gelernten merken konnten. Sie wussten, welche Arbeit ein Übersetzer macht, wie genau Bücher in den Katalogen der Bibliothek verzeichnet sind und dass die Bibliothekare genau aufpassen müssen, damit bei der Suche nach Büchern keine Fehler passieren.

Dass auch die Haldensleber Bibliothek ihre Bücher im Buchhandel kaufen muss, war für die Schüler ebenfalls eine Überraschung. Herta Springborn erklärte, wie die Bücher gekauft werden: "Jedes Jahr hat die Bibliothek eine bestimmte Summe zur Verfügung. Mit einer Liste vom Buchhandel kann ich schauen, welche Bücher angeboten werden und wieviel sie kosten." Dabei sei sie selbst immer darauf bedacht, stets möglichst viele Bücher kaufen zu können. "So lange ich hier arbeite", versprach sie den Schülern, "werde ich immer darauf achten, ganz viele Bücher anbieten zu können."

Wie Bücher gekauft werden, probierten die Schüler anschließend selbst aus. Mit drei Taschenrechnern versorgt besuchten sie einen Haldensleber Buchladen. Auf einer Liste waren mehrere Bücher verzeichnet und es galt, mit einem begrenzten Budget möglichst viele Bücher zu kaufen.

So bot der Projekttag einen Unterricht, der nicht nur den Umgang mit Büchern, sondern auch mit Mathematik lehrte. Vielleicht kein Zufall, denn die Schüler des Sekundarschulzentrums wurden von ihrem Klassenlehrer Dirk Prein begleitet. Er ist Mathelehrer.