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Gemeinde Hohe Börde will sich als attraktiver Wohnstandort für junge Familien weiterentwickeln Spielplätze werden in einem Plan erfasst

Von Constanze Arendt-Nowak 21.11.2014, 02:15

Die Gemeinde Hohe Börde arbeitet derzeitig an einem Spielplatzentwicklungskonzept. Damit beschreitet sie weitestgehend Neuland, denn die meisten dieser Konzepte sind bisher für die Spielplatzlandschaften in Städten erarbeitet worden.

HoheBörde l Die Spielplätze der Gemeinde sind in den Sitzungen des Kulturausschusses immer wieder Thema. So war auch die Idee, eine Bestandsaufnahme bezüglich der Spielplätze zu vollziehen, eine naheliegende Sache. Die Verwaltung der Gemeinde hat sich dieses Vorschlages angenommen und entwirft nun gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten Wolfram Westhus einen sogenannten Spielplatzplan.

Ziel dieses Konzeptes ist es, den Bestand an Spielplätzen in jedem Ort zu erfassen und zu analysieren, um anschließend Maßnahmen zu einer, wie es heißt, "angepassten Entwicklung" abzuleiten. Mit effektivem Einsatz der vorhandenen Mittel sollen letztlich optimale und gleichwertige Lebensverhältnisse für junge Familien mit kleinen Kindern in den Orten geschaffen werden. Mit attraktiven Wohnstandorten für junge Familien soll der Überalterung in den Dörfern entgegengewirkt werden.

Einblicke in den Arbeitsstand des Spielplatzplans haben die Mitglieder des Kulturausschusses in ihrer jüngsten Sitzung erhalten. Derzeitig sind die Verantwortlichen damit beschäftigt, in den Ortschaften die Spielflächen zu erfassen. Wie Bauamtleiter Rüdiger Schmidt bei der Präsentation im Ausschuss erklärte, werden dabei nicht nur reine Spielplätze betrachtet, sondern auch naturnahe Flächen wie beispielsweise der Park in Ackendorf oder der Park in Eichenbarleben.

In einer zweiten Phase sollen Expertenmeinungen und Studien berücksichtigt werden, die vorgeben, wieviel Spielfläche Kinder benötigen. Allerdings orientieren sich diese Vorgaben, wie auch Rüdiger Schmidt betont, zumeist an städtischen Gegebenheiten. Im Endeffekt sollen aber das Ist und das Kann gegenübergestellt werden. Eine weitere Frage wird dabei sein, was die Gemeinde in einem zumutbaren Zeitraum an Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche schaffen möchte.

Der Spielplatzplan wird ein Zukunftspapier sein, in dessen Diskussion - unter anderem auch mit den Bürgern - sich sicherlich noch manche Frage ergeben wird. Die Mitglieder des Kulturausschusses nutzten ihre Sitzung bereits zu einer ersten Diskussion. So regte Ausschussmitglied Radegunde Bartels (Fraktion SAG) an, zu prüfen, ob die Spielplätze der Kindereinrichtungen und Schulen nach deren Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen sind. Das hatte sie in Duisburg gesehen. Die Verwaltung will den Vorschlag jetzt prüfen.

Das Konzept wurde von den Ausschussmitgliedern allgemein für gut befunden, Rolf Zimmermann (Fraktion SAG) betonte aber, dass nicht allein die Fläche in Betracht gezogen werden sollte. "Die Qualität der Spielgeräte ist wichtiger und wir müssen uns Gedanken machen, wie wir die Geräte vor Vandalismus schützen können, so dass die Spielplätze auch zehn oder fünfzehn Jahre intakt sind", fasste er zusammen. Dem stimmte auch der Bauamtsleiter zu, als er erklärte, dass grundsätzlich Qualität vor Quantität gehen sollte, und der Bedarf von der Fläche her, den die Studien vorgeben, sicherlich nicht überall erreicht werden könne.

Auch Bolzplätze in den Ortschaften bei der Bestandsaufnahme mit einzubeziehen, regte Michael Zentel (CDU) an, während Radegunde Bartels feststellte, dass es auch bei Sportflächen, die von Vereinen genutzt sind, sehr viele Leerzeiten gibt, in denen vielleicht eine andere Nutzung möglich wäre.