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Neues Projekt in der Kindertagesstätte Uhrsleben "Strolche" erleben selbst die Kunst des Töpferns

Von Carina Bosse 18.03.2011, 05:28

Alt, aber nicht mehr sehr weit verbreitet ist das Handwerk des Töpferns. In Erxleben hat sich ein junger Mann angesiedelt, der seinen Spaß am Handwerk, seine Fähigkeiten und Fertigkeiten jetzt regelmäßig in der Uhrsleber Kindertagesstätte "Die kleinen Strolche" weitergeben möchte.

Uhrsleben. Der Umgang mit dem Werkstoff Ton ist für viele nicht alltäglich. Dabei ist er bei näherem Hinschauen und Probieren ein sehr angenehmes Material zum vielfältigen kreativen Einsatz. Einer, der damit oft und gern umgeht, ist Alexander Frais. Seit einigen Monaten hat er sich mit seiner Töpferei Lichtschlag in Erxleben niedergelassen.

In Uhrsleben ist er seitdem schon ein gefragter Mann, zumindest, was die Mädchen und Jungen aus der Kindertagesstätte "Die kleinen Strolche" betrifft.

Sie haben nämlich kürzlich mit ihren Erzieherinnen ein Töpfer-Projekt gestartet, das künftig regelmäßig einmal im Quartal stattfinden soll. Um die Weihnachtszeit hatte es bereits eine erste Schnupperstunde gegeben. Mit Erfolg! Darum wurde sofort an eine Fortsetzung der Zusammenarbeit gedacht. "Unser Förderverein unterstützt uns bei dem Projekt", verriet Kita-Leiterin Judith Liedtke, während sie mit den Kindern fleißig Figuren formte. Tierische Figuren wie Enten und Katzen, aber auch Blumen und Vogelnester entstanden an dem Vormittag. An Ostern dachten die Mädchen und Jungen aber auch schon, formten Ostereier, die später noch mit einem Muster versehen werden konnten.

Alle Arbeiten sollen später, in gebranntem Zustand, den Spielplatz der Tagesstätte zieren - als Deko-Stecker gestaltet. "So leistet jedes Kind seinen ganz eigenen Beitrag zur Ausgestaltung der Fläche, sieht seine Arbeit und ist stolz darauf", beschrieb Judith Liedtke die Idee mit der Außendekoration. Geburtstagskind Aleen knetete voller Eifer ihre Tonmasse. "Das macht Spaß", sagte sie so ganz nebenbei. Ganz anders als mit Knete, meinte sie ganz begeistert. Selbst Kinder, die sonst noch nicht so große Ausdauer haben, machten unverdrossen mit.

"Auch die ganz Kleinen sind eifrig bei der Sache", freuten sich die Erzieherinnen. Es ging auch nicht darum, eine perfekte Figur zu formen, sondern vielmehr um das Kennenlernen des Werkstoffs und den Spaß, Fantasie zu entwickeln und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. "Ich habe einen Saurus", zeigte Lukas stolz und verriet, dass er ein Fan der Urechsen sei.

Spaß am Handwerk einfach geweckt

Es ist zwar nicht Alexander Frais vordringlichstes Anliegen, Kindern die Freude des Töpferns zu vermitteln, dennoch hat er die Anfrage der Uhrsleber gern wahrgenommen. Mit schweren Tüten voll Ton ist er angereist. Viel mehr als die Hände brauchen die Kinder dann gar nicht, um aus dem Ton die kreativsten Sachen zu zaubern.

Alexander Frais ist seit einigen Monaten in der Christoph-Mühlenberg-Straße 45 in Erxleben ansässig. Allerdings ist seine Töpferei nur montags geöffnet. "Leben kann man davon nicht", sagt der junge Mann. Das Handwerk hat er in einer Schule bei Meiningen von der Pike auf gelernt. Dort gibt es eine überbetriebliche Ausbildungsstätte.

Doch für die Kinder geht es vielmehr um den Spaß, ums Entdecken und um das Erlebnis, im Tagesstättenalltag auch mal mit einem (Fach-)Mann zusammenzuarbeiten.