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Verein BördeTiere veranlasst Operation von fünf Tieren Wilde Schlosskatzen sollen umgehend zurück

Von Constanze Arendt-Nowak 23.11.2013, 02:12

Die Mitglieder des Vereins BördeTiere haben in dieser Woche fünf Katzen kastrieren lassen. Ein Schritt gegen die unkontrollierte Vermehrung von wildlebenden Katzen.

Remkersleben/Schermcke l Nach ihrer Kastration wollen zwei Kater und drei Katzen auf einem Hof in Remkersleben erst einmal ihre Ruhe haben. Nachdem die Tierschützer vom Verein BördeTiere mit Hauptsitz in Remkersleben eine Anfrage von der Lebensgefährtin des Eigentümers des Schlosses Schermcke erhalten hatten, haben sie schnell gehandelt. Sechs der neun dort lebenden Katzen konnten Anja Kögler und Janine Neuberg einfangen, um sie kastrieren zu lassen.

Damit soll, so die Mitglieder des Vereines BördeTiere, der unkontrollierten Vermehrung der wildlebenden Katzen entgegengewirkt werden. Die drei anderen Katzen waren jedoch so ängstlich und scheu, dass ein Fangversuch zunächst scheiterte. Bei ihnen soll die Kastration vielleicht noch nachgeholt werden, wenn das Einfangen in den nächsten Tagen gelingt.

Der Verein BördeTiere kann aber nur bedingt in Zusammenarbeit mit der Wanzleber Tierärztin Ilona Dimitroff derartige Kastrationsprojekte durchführen. Denn, so sagt es der Vereinsvorsitzende Volker Waldowski, solche Projekte kosten Unmengen von Geld, die der Verein (derzeit 54 ehrenamtliche Mitglieder) allein nicht aufbringen kann. Unterstützung in finanzieller Form kommt von den betroffenen Orten oder Privatgrundstücken nur selten. Bei den Katzen vom Schermcker Schloss habe sich die Auftraggeberin bereiterklärt, die reinen Kosten für die Kastration zu übernehmen.

Tiere werden an gewohnten Platz zurückgebracht

Fünf der Katzen, zwei männliche und drei weibliche Tiere, haben die Operation, so sagt es Janine Neuberg, gut überstanden. Einer der Kater habe aber wohl eine schwere Krankheit in sich gehabt, so dass er auf dem OP-Tisch verstorben ist. Vier Tiere müssten aufgrund von Infektionen weiterhin mit Antibiotika versorgt werden, ehe sie wieder in die Freiheit entlassen werden. Es sei üblich, dass die Katzen, wenn sie der Tierärztin vorgestellt werden, nicht nur kastriert, sondern auch auf Infektionen, Verletzungen, Floh- und Wurmbefall untersucht werden. Weitere Kosten verursachen aber auch Futter und Streu.

Futter und Streu sind notwendig, da die Katzen nicht sofort nach dem operativen Eingriff wieder in ihre gewohnte Umgebung gebracht werden können, sondern sich zunächst erholen müssen. Die fünf Schermcker Katzen sollen in der nächsten Woche wieder zurückgebracht werden. Sie nicht an ihren gewohnten Platz zurückzubringen, wäre nach Aussage der Tierschützer fatal, da sie nichts anderes gewöhnt sind, als wild zu leben. Auch an Nahrung mangelt es auf dem weitläufigen Areal nicht.

Die Ursache für das Problem der unkontrollierten Katzenvermehrung liegt für die Mitglieder des Vereins BördeTiere, der vor eineinhalb Jahren gegründet wurde, auf der Hand: Einerseits haben viele Menschen Freigängerkatzen, die nicht kastriert sind und dann irgendwo ihre Babys bekommen. Andererseits werden auch unkastrierte Katzen, wenn sie hochtragend sind, einfach ausgesetzt. Holger Waldowski fordert ganz einfach ein Umdenken, um das Problem in den Griff zu bekommen.