Im Revierkommissariat Oschersleben werteten Beamte die Statistik 2011 aus Drei Menschen verlieren bei Verkehrsunfällen ihr Leben
Weniger Unfälle, mehr Verletzte und mehr Wildunfälle - so lässt sich die Verkehrsunfallstatistik des Revierkommissariats Oschersleben für das vergangene Jahr zusammenfassen. Drei Menschen wurden bei Verkehrsunfällen getötet.
Oschersleben l Verglichen mit dem Vorjahr zeigt die Verkehrsunfallstatistik des Revierkommissariats (RK) Oschersleben für das Jahr 2011 eine leichte Verringerung der Verkehrsunfälle von 1311 auf 1260 auf. Heinz-Rüdiger Junge, Leiter des Verkehrsunfallermittlungsdienstes, weist jedoch besonders auf die Verkehrsunfälle mit Personenschaden hin. Bei 158 Unfällen mit Personenschaden wurden 2011 drei Menschen getötet, 47 schwer verletzt und 163 leicht verletzt. Bei den Getöteten handelte es sich um einen Radfahrer und zwei Autofahrer.
Bei den Unfallursachen stehen nach wie vor die Wildunfälle an erster Stelle. Waren das im Jahr 2010 noch 273, so stand 2011 327-mal Wild als Verursacher im Unfallprotokoll. Als Unfallschwerpunkt hat sich die Bundesstraße 245a zwischen Barneberg und der Landesgrenze zu Niedersachsen bei Hohnsleben herausgestellt. Hier ereigneten sich allein 44 Wildunfälle, das sind 13,45 Prozent aller im vergangenen Jahr durch das Revierkommissariat Oschersleben registrierten Wildunfälle.
Auch auf der Landesstraße 24 von Gröningen bis hinter Schermcke häuften sich laut Verkehrsstatistik Wildunfälle. Da die Unfälle mit Wild für die Verantwortlichen im Revierkommissariat Oschersleben schon lange ein Thema sind, beraten sie regelmäßig mit verschiedenen Partnern auch präventive Maßnahmen. Reflektoren und aufgestellte Warnböcke haben an einigen Unfallschwerpunkten bereits ihre Wirkung gezeigt, schätzte die Polizei ein. Zwar sind beim Wenden und Rückwärtsfahren die Unfälle von 274 im Jahr 2010 auf 225 im vergangenen Jahr zurückgegangen, dennoch rangiert beides in der Ursachenstatistik immer noch auf Platz 2. Den dritten Platz nimmt nach wie vor zu hohe Geschwindigkeit ein. Hier wurden 116 Unfälle (2010: 151) gezählt. "Das riskante Fahren, auch mit riskanten Überholmanövern, hat zugenommen, das kann jeder beobachten, der regelmäßig auf der Straße unterwegs ist", fasste Junge zusammen.
Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen die Fahrer alkoholisiert waren, hält sich seit einigen Jahren auf der gleichen Höhe. Waren es 2010 32 Verkehrsunfälle, mussten die Polizeibeamten im Vorjahr 31 Unfälle unter Alkoholeinfluss aufnehmen. Noch bevor etwas Schlimmeres passieren konnte, haben die Beamten während ihrer Streife 145 Alkoholsünder (2010: 108) aus dem Verkehr gezogen.
Und auch die Weiterbildung der Polizisten, um Drogeneinnahmen besser erkennen zu können, zeigt jetzt Wirkung. Lag 2010 die Zahl der entdeckten Drogenfahrten noch im einstelligen Bereich, so standen 2011 zwölf Drogenfahrten im Protokoll, in den ersten Monaten dieses Jahres sind es schon acht. "Unsere präventiven Maßnahmen scheinen Wirkung zu zeigen", sagte Heinz-Rüdiger Junge mit Blick auf die Zahl der Kradunfälle. Zwar wurden 2011 mit ingesamt 18 zwei Verkehrsunfälle dieser Art mehr aufgenommen als 2010, aber es gab bei diesen Unfällen keine Toten und Verletzten. Er hofft, dass die Biker-Veranstaltung, die für den 7. April auf dem Oscherleber Marktplatz geplant ist, auch in diesem Jahr wieder auf große Resonanz stößt. Das unerlaubte Entfernen vom Unfallort bescherte den Verkehrsunfallermittlern auch 2011 wieder viel Arbeit. 199 Fälle wurden gemeldet, 72 konnten aufgeklärt werden. Damit liegt die Aufklärungsquote bei 36 Prozent.
"Doch die Erfolge haben oft mit akribischer Ermittlungstätigkeit zu tun, denn oft werden die Unfälle erst bemerkt, wenn der Verursacher längst weg ist", so Junge. Roland Wulff, Leiter des Revierkommissariates Oschersleben, sagte dass Unfallflucht nach wie vor kein Kavaliersdelikt sei.