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Prognose dämpft Hoffnung auf Stark III für Flessauer Lernort / Schulz kritisiert Mindestschülerzahl "Wir halten an unseren Anträgen fest"

Von Nico Maß 13.05.2015, 03:19

Weil das Land für 2030 mit unter 80 Kindern in der Grundschule Flessau rechnet, könnte der Lernort bei der Vergabe von Stark III-Fördermitteln leer ausgehen. Bürgermeister Nico Schulz kritisiert dies. Für Sanierungsarbeiten in der Schule steht aber auch eine alternative Geldquelle zur Verfügung.

Flessau/Osterburg l Seit längerem strebt die Einheitsgemeinde Osterburg umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an der Grundschule sowie an der Sporthalle Flessau an. Doch die Gedankenspiele sind seit wenigen Tagen ins Wanken geraten. Denn damit überhaupt gefördert wird, muss in der Lernstätte auch in 15 Jahren noch eine Mindestzahl von 80 Schülern gegeben sein, erfuhr die Osterburger Verwaltung aus Magdeburg. Das Land scheint sich so einen "Garantieschein" für die Bestandssicherheit der Schulen ausstellen zu wollen. Da ein sogenannter Demografie-Check für das Jahr 2030 in der Flessauer Bildungsstätte weniger als 80 Kinder prognostiziert, drohen die Stark III-Fördermittel in weite Ferne zu rücken.

Bürgermeister Nico Schulz stellte trotzdem klar: "Wir halten an unseren Förderanträgen fest." Er kann die von den Geldgebern aus dem Finanzministerium ins Feld geführte Mindestschülerzahl nicht nachvollziehen. "Flessau ist im gesamten Landkreis Stendal die größte Grundschule, die sich nicht in einer Stadt befindet. Wenn schon diese größte ländliche Grundschule nicht von Stark III unterstützt werden kann, was bedeutet das eigentlich für den Rest? Wird dann überhaupt keine ländliche Schule mehr gefördert", fragte er. Schulz betonte zudem, dass es sich bei der für 2030 angegebenen Schülerzahl von unter 80 lediglich um eine Prognose handelt.

Bleibt der Flessauer Lernstätte eine Förderung über Stark III verwehrt, hat die Einheitsgemeinde aber einen PlanB in der Tasche. Die Kommune kann auf eine 1,17 Millionen Euro hohe Förderung aus dem sogenannten Stark V-Topf zurückgreifen. Dieses Programm läuft im Sommer an, endet 2018 und darf für Schulen genutzt werden.

Fraglich scheint allerdings, ob die Stark V-Gelder für sämtliche Vorhaben reichen. Denn allein für die Arbeiten im und am Schulgebäude steht ein Betrag von 2 Millionen Euro im Raum. Geplant sind unter anderem der Austausch der noch nicht erneuerten Fenster, der Einbau eines behindertengerechten Aufzugs und einer barrierefreien Toilette sowie die Errichtung eines Mehrzweckraums (Speiseraum, Aula). Dämmarbeiten, die Sanierung der bestehenden Toilettenanlagen, der Einbau einer Heizungsanlage auf Basis erneuerbarer Energien, der Aufbau einer Photovoltaikanlage auf dem Flachdach sowie die Installierung von LED-Beleuchtungen in den Klassenräumen zählen außerdem zum Maßnahmepaket im Hauptgebäude der Grundschule.

Als zweite Stark III-Maßnahme sind in der Sporthalle Flessau der Austausch sämtlicher Fenster, die Sanierung der Toilettenanlagen und der Einbau einer barrierefreien Toilette sowie die Dämmung der Fassade angedacht. Außerdem sollen LED-Beleuchtungen eingebaut werden. Diese Vorhaben könnten nach aktuellen Schätzungen insgesamt etwa 568000 Euro kosten.