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Geschwister-Duo T&T Wollner sang in der seit Wochen ausverkauften Salzwedeler Bibliothek vom Warten auf... Von Vaterfreuden, einer Kneipennacht und gebrochenen Herzen

Von Philip Najdzion 22.04.2013, 01:21

Salzwedel l Gelacht wurde selten, geschmunzelt häufig und viel in Gedanken geschwelgt. Es war ein Abend zum Nachdenken. Das Geschwister-Duo T T Wollner sang in Salzwedels Bibliothek vom prallen Leben.

Eine Frau gibt sich kämpferisch und beschreibt, wie sie ihre Trennung überlebt hat. Ein junger Vater singt über Zweifel an seiner neuen Rolle. Ein Mann erzählt von seiner Nacht in der Kneipe. Und natürlich gab es ganz viel Herzschmerz. Das alles unter dem Titel Warten auf... Ja, aber worauf warten wir? Musiker haben viele Antworten gegeben. Liebe, Glück, Freundschaft, Erfolg... Und so haben Tobias und Tabea Wollner einen Spaziergang durch die Geschichte von Soul und Rock arrangiert. Von Gloria Gaynor, über Supertramp, The Police bis zu Billy Joel.

"Die tiefen Gedanken haben mir besonders gefallen", sagte Sieglinde Wollner, die Mama der erfolgreichen Geschwister. Und bei einem der Liebeslieder hat sie an ihren Mann Dieter gedacht, sagt sie und hält ihn am Arm. Die beiden ließen sich den Auftritt ihrer Kinder in der seit Wochen ausverkauften Bibliothek nicht entgehen.

Besonders die perfekte Harmonie zwischen den Stimmen der Wollners beeindruckte. Im Fußball würde man sagen: Sie sind ein eingespieltes Team. Kein Wunder: Im Hause Wollner wurde viel gesungen. Und von Zuhause haben beide wohl auch das Talent mitbekommen. "Ich war ihr erster Klavierlehrer", sagte Dieter Wollner.

Aber beim Klavier hört es für Tabea Wollner längst nicht auf. Wie viele Instrumente sie beherrscht, zeigte sie am Freitagabend: Trommel, Flöte, Mundharmonika, Xylophon und Akkordeon. Da war selbst ihre Mama überrascht. "Ich wusste gar nicht, dass Tabea so gut Mundharmonika spielen kann", sagte Sieglinde Wollner.

Aber ein Konzert der Wollners ist nicht nur etwas für die Ohren. Es sind die Mimiken der beiden Interpreten, die jedem Lied einen eigenen Charme verleihen. In den Pausen spielten sie Szenen von Samuel Becketts "Warten auf Godot".

Den Zuschauern gefiel es. Ohne Zugaben ließen sie das Duo nicht nach Hause. Nun heißt es: Warten auf das nächste Programm. Dafür haben sich die Wollners die Beatles vorgenommen. Das komplette Programm gibt es am Sonnabend, 4. Mai, in der Magdeburger Feuerwache zu sehen. Los geht es um 20 Uhr.

Mehr Infos im Internet unter www.tt-wollner.de