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Tierpfleger im Heimattiergarten kümmern sich in den Ferien um Schultiere aus Elbenau Guter Tausch: Eicheln gegen Kaninchen

Von Kathleen Radunsky-Neumann 06.09.2012, 05:17

Eine besondere Kooperation pflegen die Waldschule Elbenau und der Heimattiergarten Bierer Berg. In den Ferien kümmern sich die Tierpfleger um die Schulkaninchen, dafür schenken die Kinder dem Tiergarten jede Menge Eicheln.

Schönebeck l So richtig nach Kuscheln ist "Flecki" und "Kuschel" gestern nicht gewesen. Als Josi Belling und Oliver Kießling die beiden Kaninchen aus dem Käfig hoben und in ihre Arme nahmen, währten sich die knuffigen Kaninchen ein wenig.

Der Wiedersehensfreude bei den Kindern tat das keinen Abbruch. Schließlich haben sie die Tiere ganze sechs Wochen nicht sehen, in den Arm nehmen und streicheln können. Die Kaninchen, die in der Waldschule Elbenau leben, haben die Sommerferien im Heimattiergarten Bierer Berg verbracht. Gestern holten die Kinder ihre Schultiere ab.

"Wir sind sehr froh, dass wir diese Kooperation haben", sagt Frank Faust, Leiter der Freien Waldschule in Elbenau. In der Schulzeit kümmern sich alle Schüler der Bildungseinrichtung im Wechsel um ihre geliebten Schulkaninchen. "Doch in den Ferien ist es schwierig, eine passende Lösung zu finden", erklärt er. Deshalb freut er sich sehr, dass er mit dem Heimattiergarten einen guten Partner gefunden hat. Denn immer in den Ferien werden die Tiere dort gehegt und gepflegt. Als Gegenleistung und großes Danke werden die Waldschüler im Herbst jede Menge Eicheln auf dem Schulgelände sammeln und dem Heimattiergarten bringen.

Für Tiergartenleiter Matthias Willberg ist das ein toller Tausch. "Die Eicheln werden wir dann den Hörnchen und Nagetieren geben", sagt er. Und vielleicht wird dann auch Damwild im Heimattiergarten leben, das von den Eicheln aus Elbenau profitieren wird, nennt Willberg seine Hoffnung.

Die Pflege der zwei Schulkaninchen sei im Übrigen recht einfach gewesen. Gemütlich eingerichtet hatten es sich die Kaninchen in einem Käfig auf dem Wirtschaftshof. "Wir haben sie gefüttert und gestreichelt", sagt der Tiergartenleiter schlicht. Nur das Streicheln sei so eine Sache gewesen. Während "Flecki" sich gern von den Tiergartenmitarbeitern anfassen lässt, hat "Kuschel" - dessen Name das gar nicht vermuten lässt - eher die Distanz gewahrt.

Frank Faust hat derweil die sechs Wochen Sommerferien genutzt, um das Gehege in der Waldschule etwas auf Vordermann zu bringen. "Wir haben das abgesteckte Gelände mit Erde aufgeschüttet und Rasen ausgesät", berichtet er. Die Kinder jedenfalls - die am gestrigen letzten Ferientag den Hort der Waldschule besuchten - finden das gut, erzählt er. "Sie haben gleich gesagt, dass die Kaninchen nun einen grünen Teppich haben", erzählt Frank Faust lächelnd.