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Jüngste Geflügelzüchterin ist erst fünf Jahre alt Helena: "Vorsichtig, sonst sind die Küken Matsch"

Von Ariane Amann 16.08.2013, 01:13

Im Hecklinger Rassegeflügelzüchterverein kennt man Nachwuchsprobleme wie in vielen anderen Vereinen auch. Allerdings ist der Verein auch auf einem guten Weg: Die jüngste Züchterin der sechs Kinder starken Nachwuchsabteilung ist gerade einmal fünf Jahre alt.

Hecklingen l Helena Blume, fünf Jahre alt, ist ein fröhliches Mädchen mit blonden Haaren. Allerdings hat sie ein ganz besonderes Hobby: Helena züchtet Hühner und Hähne. Das können wohl die wenigsten ihrer Altersgenossen von sich behaupten.

Die Leidenschaft fürs Federvieh kommt bei der kleinen Hecklingerin nicht von ungefähr: Die Geflügelzucht hat sie praktisch schon in die Wiege gelegt bekommen. Ihr Großvater Wolfgang Blume ist schon seit vielen Jahren aktives Mitglied im Verein der Rassegeflügelzüchter an der Karlstraße. Mama Manuela Blume ist ebenfalls seit sieben Jahren dabei, also schon seit vor Helenas Geburt. "Na ja, wir sind da mehr oder weniger reingewachsen. Mein Vater hat sicherlich großen Anteil, weil die Geflügelzucht so lange seine Leidenschaft ist. Und Helena ist immer mit dabei gewesen, wenn wir dann zu Ausstellungen gegangen sind", erzählt Manuela Blume. Außerdem hat Helena täglich Kontakt mit den Hühnern auf dem heimischen Hof. Füttern, Eier sammeln, sauber machen: All das gehört für die Nachwuchszüchterin ganz selbstverständlich dazu. "Ich kann immer gucken, was die Hühner machen", erklärt die Fünfjährige. Und Manuela Blume sagt: "Wir sind natürlich auch nicht böse, dass unsere Kleine unser Hobby teilt. Das ist für uns alle schön."

Manchmal kuscheln die, manchmal picken sie und manchmal beißen sie auch.

Helena Blume

So konnte Helena schon als kleiner Steppke erleben, wie aus Eiern kleine Küken werden und wie eben diese Küken zu stattlichen Hähnen und schmucken Hennen heranwachsen. Jeden Tag ist sie im Hühnerstall. "Manchmal nehm ich dann die Küken in die Hand. Manchmal kuscheln die, manchmal picken sie und manchmal beißen sie auch", sagt sie. Man wisse ja nicht, vielleicht hätten die Küken ja auch Angst, wenn man sie so in die Hand nehme. Einen ganz wichtigen Ratschlag hat die junge Züchterin aber: "Man kann die Küken streicheln, aber vorsichtig, sonst sind sie Matsch."

Einen ihrer ganz großen Auftritte hatte die kleine Nachwuchszüchterin bereits im Mai beim diesjährigen Hähnekrähen des Vereins. Während selbst einige Hähne erfahrener Geflügelzüchter an jenem Tag das Krähen verweigerten, hatte Helenas Hahn Whity eindeutig den Kamm vorn. 62 Mal krähte er in einer halben Stunde und bescherte Helena nach 2011 einen weiteren Sieg beim Hähnekrähen. Ein besonderes Übungsprogramm hat er dafür nicht bekommen: "Das war bestimmt die gute Pflege. Außerdem kennt Whity ja unsere Hähne auch, die scheinen sich irgendwie verabredet zu haben", wie Manuela Blume augenzwinkernd sagt. Ihr Hahn und der ihres Vaters Wolfgang folgten Helenas Whity nämlich auf den Plätzen und krähten ebenfalls rekordverdächtig.

Der Altersschnitt bei den Züchtern ist hoch, da tut junges Blut gut.

Lothar Peters

Auf dem Vereinsgelände an der Karlstraße ist Helena nicht allein "Jungspund", mit fünf anderen Kindern bildet sie den Nachwuchs der Geflügelzüchter. Auch Yvonne Roskoden und Josie Rasche begeistern sich für das Federvieh. Für den Vereinschef sind das gute Nachrichten: "Wir stehen noch verhältnismäßig gut da. Klar würden wir uns über mehr Nachwuchszüchter auch freuen, aber bei sechs Jugendzüchtern auf 20 Erwachsene können wir uns eigentlich nicht beklagen. Da geht es anderen Vereinen mit Sicherheit schlechter", urteilt Lothar Peters von den Geflügelzüchtern.

Er hofft nur, dass die Leidenschaft der Nachwuchszüchter fürs Geflügel nicht in der Jugendzeit wegen anderer Hobbys verloren geht. "Der Altersschnitt bei den Züchtern ist schon recht hoch, da tut ein bisschen junges Blut wirklich mal gut. Und unsere Zucht stirbt nicht einfach so aus, wenn wir es schaffen, genügend Nachwuchs fürs Geflügen zu interessieren", so Peters.