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Groß Börnecker Ortswehrleiter meint: Erfahrungen sind theoretisch nicht zu vermitteln Feuerwehr übt heiße Einsätze in der Praxis

Von Thomas Höfs 27.01.2014, 02:34

Die Freiwillige Feuerwehr Groß Börnecke will sich optimal auf den Einsatz vorbereiten. Dazu nutzen die Kameraden die modernsten Übungsanlagen, die an der Feuerwehrschule in Heyrothsberge zur Verfügung stehen.

GroßBörnecke l Ein Wohnungsbrand ist für jeden Feuerwehrmann eine ernste Herausforderung. In der für ihn unbekannten Wohnung muss der Feuerwehrmann eventuell vermisste Personen schnell finden und auch die Brandbekämpfung soll schnell und zügig erfolgen. In zahlreichen Ausbildungen werden die Feuerwehrleute auf dieses Szenario vorbereitet. Allerdings beschränken sich viele der Ausbildungen auf die Vermittlung von theoretischem Wissen.

Warum die Feuerwehrleute beispielsweise nur im Kriechgang in eine brennende Wohnung gehen, wird sehr schnell in der Praxis klar. Dann zeigt sich, dass heiße Gase immer nach oben steigen. Selbst unter schwerem Atemschutz und mit der entsprechenden Schutzbekleidung spürt der Feuerwehrmann die Wärme unter der Decke.

Deswegen bewegen sich die Kameraden tastend durch das ihnen unbekannte Gelände. Auf seine Sehfähigkeiten kann sich der Feuerwehrmann bei einem Wohnungsbrand außerdem selten verlassen. Meist lässt dichter Rauch nichts erkennen. Nur mit den Händen tastend, geht es dann mit der Ausrüstung zum Innenangriff.

Die theoretische Ausbildung kann aber kaum die Einsatzsituation vermitteln, sagte kürzlich der Wehrleiter von Groß Börnecke, Danny Hille. Die persönliche Erfahrung ist für die Kameraden sehr wichtig, um im Ernstfall einen kühlen Kopf zu behalten.

Im vergangenen Jahr nutzten die Feuerwehrleute dazu das Brandhaus in der Feuerwehrschule Heyrothsberge. In dem praktischen Lehrgang ging es für die Feuerwehrangehörigen darum, Erfahrungen in der Brandbekämpfung zu sammeln sowie sich an die hohen Temperaturen zu gewöhnen. Außerdem konnten die Feuerwehrfrauen und -männer üben, mit welcher Ausrüstung sich ein Zimmerbrand am besten bekämpfen lässt. "Diese Übungsanlage bietet die Möglichkeit, Gefahrensituationen zu erkennen und zu meistern, ohne dabei wirklich in Gefahr zu sein", beschreibt Danny Hille den Vorteil des Brandhauses. "Wer für die Praxis gerüstet sein will, braucht regelmäßiges Training, um Einsatz- und Notfallsituationen bestmöglich unter Kontrolle zu haben", fordert er. Die Atmeschutzgeräteträger sollten in der zweijährigen Truppmannausbildung die ersten Erfahrungen auf der Übungsanlage sammeln.

Auch nach einigen Jahren ohne einen heißen Einsatz ist eine Auffrischung aus der Sicht der Feuerwehr sinnvoll. Vor allem lernen die Feuerwehrleute auch dabei, wie gut sie sich auf ihre Schutzausrüstung im Ernstfall verlassen können. Wenn die Feuerwehrleute sich auf ihre Ausrüstung verlassen können, seien die Einsätze gut abzuarbeiten, ist der Wehrchef überzeugt.

Mit 18 Einsätzen waren die Groß Börnecker Kameraden im vergangenen Jahr etwas weniger gefordert als noch 2012. Immerhin bei sechs Einsätzen ging es um die Brandbekämpfung. Hier liegt nach wie vor die Kernkompetenz der Feuerwehren.

Um das Feuerwehrübungshaus in der Feuerwehrschule auch am Wochenende zu nutzen, haben sich einige Feuerwehrleute des Ortes zu Ausbildern fortgebildet. Damit kann die Wehr ihren eigenen Ausbildungskurs fahren, ist der Ortswehrleiter von der Ausbildung seiner Leute überzeugt. Unterstützt wird die Wehr dabei von der Stadtverwaltung. Bürgermeister Hans-Rüdiger Kosche (CDU) plädiert dafür, dass die Kameraden weiterhin gut ausgebildet werden müssen. Dazu werde die Stadt alle Anstrengungen unternehmen.