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Betreuungsforstamt Nedlitz hat den Salzlandkreis hinsichtlich des Waldschutzes im Blick Brände nehmen in Anzahl und Stärke ab

Von Kathleen Radunsky-Neumann 18.08.2014, 03:34

Im Sommer gibt es immer wieder Informationen zur Waldbrandwarnstufe. Dass die Gefahr fachmännisch eingeschätzt wird, dafür ist Detlef Radke vom Betreuungsforstamt Nedlitz zuständig. Seit 2013 hat er auch den Salzlandkreis in seinem Blick.

Schönebeck/Staßfurt l Die Waldbrandgefahr im Salzlandkreis ist derzeit gering. Denn die entsprechende Waldbrandwarnstufe zeigt die 1, also die niedrigste mögliche Stufe an. Seit 2013 ist für das Ausrufen dieser Stufen das Betreuungsforstamt Nedlitz zuständig. Der verantwortliche Waldschutzbeauftragte und Forstamtsleiter ist Detlef Radke.

Was kann der Fachmann über die Gegebenheiten im Salzlandkreis sagen? "Die Nordseite der Elbe ist eher durch arme Sände geprägt, deshalb ist das eher ein trockenes Gebiet", sagt Detlef Radke. "Optimal", so der Fachmann, sei Sandbraunerde, unter der sich mehrere Lehmbänder befinden. "Somit wird die Versickerung verzögert", sagt Radke. Zum Beispiel die Elbaue mit ihren fetten Stil- eichen verfügt über einen feuchten Boden.

In der Fachsprache werden Waldgebiete in drei Waldbrandgefährdungsklassen eingeteilt. "Alle drei sind im Salzlandkreis vorhanden", sagt er.

Ein Brand, so Detlef Radke, entsteht nicht von allein. "Selbstentzündung geschieht äußerst selten", sagt der Fachmann, der seit 1986 im Forstamt tätig ist. Der häufigste Grund sei die Unachtsamkeit von Menschen. Im gleichen Atemzug kann Radke aber auch nur lobende Worte für uns Menschen finden. Klingt nach einem Widerspruch? Das kann Radke klar verneinen. Denn: "Heute werden viele Brände sehr schnell per Handy gemeldet", sagt er. "Ich bin sehr froh über die rege Mitarbeit der Bürger", sagt er. Als Beispiel nennt er das Naherholungsgebiet im ostelbischen Teil von Schönebeck. "Hier gibt es viele Menschen, die darauf achten, dass kein Waldbrand entsteht", nennt er seine Einschätzung.

"Insgesamt", so der Forstamtsleiter, "nehmen Waldbrände in ihrer Anzahl und Stärke ab." Ein großes Problem seien heute aber immer noch Brandstifter, sagt er offen heraus.

Doch auf die Mitarbeit der Salzländer allein kann und will sich der Forstamtsleiter nicht verlassen. "Wichtig ist eine von uns gewährleistete intensive Beobachtung", sagt Detlef Radke. Und das ist von Nedlitz aus möglich? Es muss. "Jedes Forstamt ist für die Erkundung in seinem Verantwortungsgebiet zuständig", erklärt Radke, dessen Forstamt für sieben Landkreise zuständig ist. Das sind neben dem Salzlandkreis noch Anhalt-Bitterfeld und das Jerichower Land als Hauptaufgaben. Des Weiteren gehören der Bördekreis, Wittenberg, Magdeburg, und ein Teil des Harzkreises in Radkes Aufgabengebiet. Diese sieben Landkreise muss Radke aber nicht hinsichtlich der Waldbrandwarnstufen beackern. "Es sind mehrere Forstamtsleiter als Waldschutzbeauftragte eingesetzt", sagt er und meint damit, dass er nur für den Salzlandkreis sowie Magdeburg die Waldbrandwarnstufen ausrufen muss.

Der Salzlandkreis ist im Übrigen ein "junges Kind" in Radkes Arbeit. Denn erst seit 2013 gehört das Gebiet um Schönebeck, Staßfurt, Bernburg und Aschersleben zum Forstamt in Nedlitz.

Insgesamt verfügt das Land Sachsen-Anhalt über zehn Betreuungsforstämter. Sie sind vor allem für den vorbeugenden Waldbrandschutz zuständig. Das umfasst die Erkundung, Früherkennung, Nachsorge plus die logistische Hilfe für Feuerwehrleute.