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Etgerslebenerin holt mit ihrem Pferd zweiten Bundespreis bei einer Vergleichsbewertung Zwei Hengstfohlen nach neun Jahren Zucht

Von Thomas Höfs 29.09.2014, 03:16

In Etgersleben züchtet Yvonne Cybulla bunte Pferde. Der jüngste Nachwuchs, ein Hengstfohlen, wurde auf einer Bundesfohlenschau ganz oben bewertet. Als Zweitplatzierter ging das Tier vom Platz. Vielleicht die Grundlage für eine Hengstzucht in Etgersleben.

Etgersleben l Nach neun Jahren Arbeit auf ihrem Gestüt ist Yvonne Cybulla seit einigen Monaten glückliche Besitzerin von zwei Hengstfohlen. Am Rande von Etgersleben lebt sie mit ihren aktuell 15 Pferden. Bei der diesjährigen Bundeszuchtschau erhielt sie den schriftlichen Beleg dafür, dass sie mit der Zucht ihrer bunten Pferde, wie sie die Schecken nennt, auf dem richtigen Weg ist. Colany C, wie der kleine Hengst heißt, wurde bei der Bundeszuchtschau Vize-Bundeschampion. Nur noch ein Stutfohlen sei etwas besser bewertet worden, räumt sie ein.

"Dieser Titel ist immer auch ein objektives Feedback für die eigene Zucht, aus der in den letzten Jahren schon einige Sieger- und Prämienfohlen sowie sportlich erfolgreiche Nachkommen hervorgegangen sind", schildert sie. Bislang hatte die Etgerslebenerin nur Stutfohlen bekommen. Diesmal wurden gleich zwei Hengste geboren, ist sie stolz auf den Nachwuchs.

Während sich der prämierte Junghengst prächtig entwickelt, musste sie bei dem zweiten Tier tagelang um das Leben des kleinen Pferdes kämpfen. Das Fohlen sei so schwach zur Welt gekommen, dass sie dem Tier ständig helfen musste, die Zitzen der Stute zu erreichen. Sonst wäre das Tier wohl verhungert, schätzt sie ein.

In den vergangenen Wochen hat sich der Kleine aber prächtig erholt und macht die Anfangsprobleme wett, freut sie sich über eine gute Entwicklung. Ihre ganze Freizeit opfert Yvonne Cybulla ihren Pferden.

Verliebt habe sie sich erst spät in die großen Tiere, gesteht sie. Ihr Herz hängt aber an den Schecken. Die bunten Pferde finde sie schöner als die einfarbigen Sportpferde. Nur eine Handvoll Züchter gebe es nach ihrer Einschätzung in der Bundesrepublik, die die bunten Pferde züchten.

Mit den jungen Hengsten hat die Etgerslebenerin noch einiges vor. Eine Hengststation wolle sie aufbauen. In zwei Jahren sollen die Hengste erneut bewertet werden. Dabei gehe es vor allem darum, ob sie als Väter für weitere Zuchten entsprechend gut ausgerüstet seien, schildert sie.

Bei dem prämierten Vize-Bundeschampion hat sie daran keinen Zweifel. Schon nach wenigen Wochen übersprang der Hengst mühelos die Umzäunung. "Demnächst muss ich den Zaun erhöhen, damit er mir nicht ständig nachläuft", beschreibt sie.

In der kleinen Herde fallen die beiden Hengstfohlen auf. Ständig spielen die beiden und testen die Rangfolge in der Herde. "So ein Hengst ist doch etwas anderes als ein Fohlen. Daran muss ich mich erst einmal gewöhnen", erklärt sie. Auch die Leitstute in der Herde muss die kleinen Hengste immer wieder auf Abstand halten und ihnen zeigen, dass sie noch einen Platz in der hinteren Rangfolge der Herde haben.

In den kommenden Monaten sollen sich die Fohlen gut auf dem Gestüt entwickeln. Dabei dürfen die Tiere nicht zu schnell zu groß werden, erklärt sie. Langsam müssen sie wachsen, damit der ganze Körper mithalten könne, macht sie an dem Fohlen deutlich.