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Süd: Einigung über Versorgung noch möglich

23.12.2010, 04:26

Stendal (fe). Der Druck auf die Vermieter "M&E Real Estate" in Stendal steigt vor Weihnachten erheblich an. Nach der Androhung der hiesigen Stadtwerke, die Wärmeversorgung zu stoppen und den Strom abzudrehen, herrschte gestern reichlich Unruhe auf Seiten der Süd-Eigentümer. Denn, so äußerte sich der hiesige Geschäftsstellenleiter des türkisch-aserbaidschanischen Investors, Jörg Glewwe, gegenüber dieser Zeitung, alles geforderte Geld sei bezahlt. Bestätigt wurde diese Aussage wenig später durch das Büro der "M&E"-Geschäftsleitung, von der die Volksstimme erfuhr, 2000Euro an Betriebskosten seien am Dienstag bar geflossen, über weitere Rückstände gäbe es für die Stendaler Stadtwerke eine Einzugsermächtigung, teilten die Investoren und Eigentümer gestern mit. Jenen Kontozugriff hätten die städtischen Energieverteiler am Dienstag erhalten, ist von dort bestätigt worden.

Umso unverständlicher sei es, so hieß es von Seiten der Eigentümer, dass man von den Stadtwerken nun höre, der Versorger wolle den Hahn nach Weihnachten an mehreren Stellen für Strom und Warmwasser zudrehen. Bis zum 3. Januar habe man schließlich die Nebenkosten an die Stadtwerke abgetreten.

Ständig Verhandlungen zwischen beiden Seiten

Ein Stadtwerke-Sprecher sagte gestern, die Einzugsermächtigung läge vor und man hoffe, "dass wir damit alle offenen Forderungen einziehen können." Ihm zufolge handele es sich um offene Rechnungen über 19000 Euro. Die wolle man nun einziehen. Dass die Eskalation vor Weihnachten aufgetreten ist, sei auf die nicht erfolgte November-Überweisung zurückzuführen, die am 29. des betreffenden Monats hätte erfolgen sollen. "Wenn wir jetzt das Geld abheben können, dann bleibt die Versorgung auch gesichert", sagte der Stadtwerke-Sprecher. In der Stendaler Geschäftsstelle von "M&E Real Estate" musste Glewwe gestern viele Mieter beruhigen. Immerhin konnte er ihnen mitteilen, dass bis Neujahr die Androhung der Stadtwerke nicht umgesetzt würde. Man stehe in Verhandlungen.

Unterdessen streitet sich der Eigentümer der betreffenden Süd-Häuser mit dem Energie-Lieferanten Techem vor Gericht. Zu einer Verhandlung soll es am 5.Januar kommen. Dann geht es um die Frage, wie viel Geld offen ist und ob die bisherigen Verträge mit dem Lieferanten weiterhin gültig sind.

Derweil laufen die Pläne über eine eigene Energieversorgung der Eigentümer für ihre Wohnungen in Stendal Süd weiter. Neben einem Blockheizkraftwerk gibt es mittlerweile auch Überlegungen für eine Photovoltaik-Anlage auf den Dächern. Mit ihnen kann warmes Wasser sowie Strom produziert werden; "M&E" wolle beides preiswerter anbieten, hieß es gestern. Das Projekt könne 2011 realisiert werden, sagte Glewwe.