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Griebener Rentner baut Insektenhotel für Kinder der örtlichen Tagesstätte "Waldesrand" Zimmer frei für müde Bienen und Hummeln

Von Birgit Schulze 03.05.2014, 03:30

Warum ein Insektenhotel so wichtig ist, das erklärte Rentner Günter Kunert (70) aus Grieben jetzt den Großen in der örtlichen, naturnah ausgerichteten Kindertagesstätte. Sie übernehmen die Patenschaft für das neue Insektenhotel, das Kunert selbst gebaut hat.

Grieben l Mit einem gelbroten Apfel in der Hand fragt Günter Kunert: "Wer von Euch hat denn einen Apfelbaum zu Hause?" Verdutzt schauen sich die Kinder an und überlegen, was der Apfel wohl mit dem neuen Insektenhotel auf ihrem Spielplatz zu tun haben soll.

"Wie sieht denn der Apfelbaum zu dieser Jahreszeit jetzt gerade aus?", fragt Kunert weiter. "Na er blüht", bekommt er zur Antwort. "Und wie kommen dann die Äpfel an den Baum?", will der rüstige Griebener, der sich vor allem in den Wintermonaten dem Bau von Insektenhotels widmet, weiter wissen. "Das machen doch die Bienen!" erklären ihm die Kinder. "Ganz genau", antwortet Kunert und zeigt den Kindern, wo die geflügelten Schwerstarbeiter Hummel, Biene und Co. demnächst ein kleine Pause einlegen dürfen. "Von der vielen Arbeit werden sie schließlich auch mal müde. Ihr geht ja auch ins Bett, wenn ihr müde seid."

Das leuchtet auch den Kindern der großen Gruppe in der Tagesstätte "Waldesrand" ein. Dort wird in Zusammenarbeit mit dem nahen Zentrum für Ökologie, Natur- und Umweltschutz in Buch mancher Zusammenhang der Natur in Projekten erarbeitet. "Ein Insektenhotel hatten wir noch nicht", sagt Kita-Leiterin Heike Langner.

Und weil die Kinder genau wissen, was in ihrer Umgebung so an potenziellen Hotelgästen zu erwarten ist, haben sie auch den kleinen Metalldeckel als Tränke schon mit Wasser gefüllt. Sie warten neben Bienen und Hummeln auch auf Käfer, Schwebfliegen und die eine oder andere Ameise.

Die Kinder der großen Gruppe bekamen direkt vom Erbauer ihres neuen Insektenhotels den Auftrag, ein Auge auf das Objekt zu haben und auch darauf aufzupassen, dass die jüngeren Kinder in der Tagesstätte nichts abbrechen.

Gespannt behalten aber auch sie selbst das Insektenhotel im Auge, denn wer als erster ein Päuschen in ihrem neuen Gasthaus für Kleinstlebewesen einlegt, das interessiert sie doch sehr. Kunert freut sich über die Begeisterung der Kinder, er hat auch schon an Freunde und Bekannte Insektenhotels für den Garten verschenkt.

Über Kuratoriumsmitglied Miriam Schöne nahm er Kontakt zur Kindertagesstätte auf. Dort sind alle begeistert. "Jetzt haben wir noch mehr Bewohner", sagt Erzieherin und Umweltpädagogin, Ute Schwarzlose.