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Mit der Gebietsreform kommt auch eine neue Feuerwehr-Struktur / Thomas Oesemann : "Jede Wehr ist gefordert, sonst ist sie nicht überlebensfähig"

Von Axel Junker 30.12.2009, 05:53

Mit der Gebietsreform ändert sich zum 1. Januar 2010 auch die Struktur der Feuerwehr. Aus den 33 Wehren ( außer Schinne ) der jetzigen VG Bismark / Kläden wird eine Stadtfeuerwehr. Designierter Wehrleiter der künftigen Einheitsgemeinde Stadt Bismark ( Altmark ) ist Thomas Oesemann aus Bismark.

Bismark. Im Jahr 2007 war Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann im Bismarker Gerätehaus und versprach vor versammelter Kameradschaft, dass im Rahmen der Gebietsreform alle Feuerwehren erhalten bleiben. Zwei Jahre sind vergangen, und die Einheitsgemeinde Stadt Bismark wird zum 1. Januar gebildet. Was wird nun aus den Feuerwehren ?

" Solange die Feuerwehren ihre Hausaufgaben machen und die Kameraden sich qualifizieren, wird es die Wehren geben ", erklärt Burkhard Neumann, Leiter des Brandschutzabschnittes Bismark-Kläden. Der große Vorteil der örtlichen Feuerwehren ist ihre Ortskenntnis. " Die ist von großer Bedeutung ", sagt Neumann. " Jede Ortswehr ist gefordert, sonst ist sie nicht überlebensfähig ", ergänzt Bismarks Wehrleiter Thomas Oesemann.

Mit der Gebietsreform werden aus den Feuerwehren in den einzelnen Gemeinden Ortswehren. Alle Ortswehren bilden die Feuerwehr der Einheitsgemeinde Stadt Bismark ( etwa 600 Kameraden ; 50 Kinder und Jugendliche ). Da das nicht von heute auf morgen geht, wurde 2009 ein Gemeindewehrleiter für den Übergang gewählt. Der Klädener Frank Seeler übt die Funktion ab 1. Januar 2010 aus. So lange, bis der neue Einheitsgemeinderat die künftige Wehrleitung berufen hat. Für die zweite Januarhälfte ist die konstituierende Sitzung des Einheitsgemeinderates vorgesehen.

Die neue Struktur der Feuerwehr wurde auf der Grundlage des Gebietsänderungsvertrages erarbeitet. Der Arbeitsgruppe, die sich mit der künftigen Struktur befasste, gehören an : Hans-Hermann Haak ( Querstedt ), Frank Seeler ( Kläden ), Thomas Oesemann ( Bismark ), Norman Reckling ( Meßdorf ), Marcel Schulz ( Biesenthal ), Jörg Martin ( Bismark ) sowie vom Brandschutzabschnitt Burkhard Neumann ( Arensberg ) und Udo Nagel ( Belkau ). Die Einheitsgemeindewehrleitung oder, wie sie künftig genannt wird, die Stadtwehrleitung, soll aus drei Personen bestehen. Dafür vorgesehen sind Thomas Oesemann ( Wehrleiter ), der Klinker Frank Merkel ( Stellvertreter Einsatz, Aus- und Weiterbildung ) und Udo Nagel ( Stellvertreter Technik ).

Im Brandabschnitt Bismark-Kläden sollen regional drei Löschzüge gebildet werden. Dabei muss die Eintreffzeit von zwölf Minuten eingehalten werden. Als Zugführer für den Löschzug Meßdorf ist der Schorstedter André Kersten vorgesehen, für den Löschzug Bismark Volker Rathke und für den Löschzug Kläden Frank Seeler. Bei den einzelnen Funktionen musste darauf geachtet werden, dass die Personen über die dafür notwendigen Qualifikationen verfügen. Alle Funktionen sind ehrenamtlich.

Die neue Struktur wird im Januar noch einmal zur Wehrleiterdienstberatung erläutert. " Da können sich die Wehrleiter bei Bedarf äußern ", erklärt Burkhard Neumann. Danach soll die Struktur, wenn möglich im Februar, dem Einheitsgemeinderat vorgestellt werden, der dann alle Kameraden, die in der neuen Struktur eine Funktion besetzen, zu berufen hat.

Fakt ist : Alle Ortswehren bleiben erhalten, alle Gerätehäuser und die gesamte Technik vor Ort. Die Entscheidungen fallen aber nicht mehr in den Ortschaften. " Die Ortswehren können maximal noch einen Tag der offenen Tür organisieren ", erklärt Burkhard Neumann. Alle anderen Veranstaltungen müssen die Fördervereine übernehmen.