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WBVG-Geschäftsführer Thomas Fuhrmann blickt zurück und voraus / WBVG glänzt mit niedriger Leerstandsquote Sechs Prozent der 900 Wohnungen stehen leer

Von Anke Hoffmeister 22.12.2010, 05:26

Tangermünde ist eine attraktive Stadt. Nicht nur Touristen kommen gern hierher. Auch hier zu leben ist der Wunsch vieler. Deshalb ist Thomas Fuhrmann, Geschäftsführer der Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft (WBVG), ganz besonders zufrieden, wenn er auf den aktuellen Leerstand der Wohnungen blickt. Mit gut sechs Prozent liegt die WBVG unter dem Landesdurchschnitt.

Tangermünde. Nicht nur das Zentrum von Tangermünde hat sich in den vergangenen Jahren mächtig herausgeputzt. Auch das Neubaugebiet zwischen der Heerener Straße und der Lüderitzer Straße ist attraktiver geworden. Über mehrere Jahre flossen Gelder in die Gestaltung des Wohnumfeldes. Davon profitierten sowohl die Mieter der WBVG als auch die der Wohnungsgenossenschaft Tangermünde.

Das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass hier in Zukunft nichts mehr getan werden muss. Jahr für Jahr investiert die städtische Wohnungsgesellschaft in ihren Bestand, der zum Ende dieses Jahres gut 900 Wohnungen zählt. 540 davon sind komplett saniert, 346 teilsaniert und 24 unsaniert. Außerdem verwaltet die WBVG 62 Wohnungen und sechs gewerbliche Objekte für Dritte.

Um das Leben hier attraktiv zu machen, wurden in den vergangenen zwölf Monaten fast 900 000 Euro für die Instandhaltung und Investitionen zur Verfügung gestellt. So flossen unter anderem Gelder in die Fassadensanierung der Robert-Schumann-Straße 11 bis 14, außerplanmäßig hier auch in die Sanierung der Hofseite. In der Richard-Wagner-Straße 11 bis 15 wurden die Trinkwasserleitungen saniert, in der Jordanstraße 17 und 18 Wohnungen um- und ausgebaut. In der Friedensstraße, der Carlbauerstraße und im Sonnenhof brachte die WBVG alte Wohnungen auf modernsten Standard.

Allein für die Instandsetzung von Wohnungen bei kurzfristigem Mieterwechsel gab das städtische Unternehmen 160 000 Euro aus.

Waren es in der Vergangenheit vor allem die großen Wohnungen und jene, die in den oberen Etagen liegen, die leer standen, so ist der Leerstand bei WBVG-Wohnungen heute nur noch punktuell. Konkret sind es 57 Wohnungen, die frei sind. 14 davon stehen zum Verkauf, sieben werden derzeit modernisiert, sechs stehen wegen kurzfristigen Mieterwechsels leer. Die anderen 30 sind aus etlichen anderen Gründen nicht vermietet.

Besonders groß ist die Nachfrage in dieser Zeit nach Ein- und Zwei-Raum-Wohnungen. "Wir können derzeit keine anbieten, haben sogar eine Warteliste und gehen von einer drei- bis sechsmonatigen Wartezeit aus", berichtet Thomas Fuhrmann. Die Nachfrage komme zu gleichen Teilen von Tangermündern und Interessenten aus dem Umland.

Damit der Wohnstandort Tangermünde auch weiterhin attraktiv bleibt, investiert die WBVG auch im nächsten Jahr wieder in ihren Bestand. Etwas mehr als eine Million Euro steht der Gesellschaft zur Verfügung. Mehr als 800 000 Euro davon sollen in den Bestand investiert werden. Thomas Fuhrmann zählt auf: die Fassaden- sanierung in der Richard-Wagner-Straße 11 bis 15, die Trinkwasserleitungssanierung in der Schumann- und Mozartstraße, die Fassadensanierung im Käthe-Kollwitz-Ring sowie die Dachsanierung an Objekten in der Stendaler Straße und der Bahnhofstraße.

In den vergangenen Jahren hat die Gesellschaft zusammen mit der Wohnungsgenossenschaft geschlossene Innenhöfe geschaffen. Damit und mit der Anschaffung von Spendern für Hundekottüten hat sich die Lebensqualität auf den Innenhöfen wesentlich verbessert. Burk- hard Bresch, der für die Pflege der Anlagen verantwortlich ist, spricht von etwa 60 Prozent weniger Hundekot auf den Wiesen und Anlagen rund um die Häuser.

Im Übrigen hat die Gesellschaft in den vergangenen 14 Jahren nicht nur viel Geld in den Wohnungsbestand investiert. Sie hat im Gegenzug jede Menge Personal eingespart. Im Laufe der Jahre sind aus den einst 19 Verwaltungs- und 34 Baumitarbeitern der WBVG heute sieben Verwaltungsangestellte und fünf Mitarbeiter für den baulichen Bereich geworden.