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Gedenktafel am "Pferd" in Altenweddingen enthüllt Dem Bördedorf ein Stück aus der Dorfgeschichte bewahrt

Von Yvonne Heyer 20.09.2010, 06:21

Die Zeit rast dahin und viele Dinge, die heute aktuell sind, sind morgen schon Geschichte. Und gerade weil unsere Welt so schnelllebig ist, ist es wichtig, die Geschichte zu bewahren. Genau das ist am Freitag in Altenweddingen passiert. Eine Gedenkplatte wurde enthüllt, um an ein Teil Altenweddinger und auch Schwaneberger Geschichte zu erinnern.

Altenweddingen. Heute, 21 Jahre nach der Wende, spricht kaum noch jemand vom VEG Schwaneberg, einem der erfolgreichsten Volksgüter der ehemaligen DDR. Doch man spricht vom "Pferd". Damit hat der damalige VEG-Direktor und heutige Ehrenbürger der Gemeinde Sülzetal, Dr. Max Exner, etwas Bleibendes in der Geschichte geschaffen oder schaffen lassen. Für sein Vorhaben konnte er damals den in Schwanebeg geborenen Magdeburger Bildhauer Dr. Heinrich Apel gewinnen. "Pferde sind für mich untrennbar mit der Landwirtschaft verbunden. Auch wenn sie heute von modernen Maschinen ersetzt werden", meinte Dr. Max Exner am Freitag.

Um besagtes Pferd mit Hund ranken sich viele Geschichten und auch Anekdoten. Doch Fakt ist, die Plastik nahm 1981 seinen Platz vor dem damaligen MZE in Altenweddingen ein. Das MZE, auf Initiative und vor allem mit Hilfe des VEG Schwaneberg entstanden, war eine kulturelle Einrichtung in Altenweddingen. Doch nach der Wende wurde aus dem MZE erst ein Möbelhaus, danach verkam das einstige Vorzeigeobjekt zum Schandfleck mitten in Altenweddingen. Damit war auch unwürdiger Platz für das "Pferd" entstanden. Schließlich wurde das MZE abgerissen, ein neuer Einkaufsmarkt entstand. Doch wohin mit der Plastik? Ganz weg? Nein, damit waren die Altenweddinger nicht einverstanden. "Wir konnten das MZE nicht retten, aber das ¿Pferd‘. Es wurde viel geredet, geschrieben und gestritten, ehe die Plastik einen neuen Platz fand", erinnert Ortsbürgermeister Jörg Methner an die Zeit vor einigen Jahren. Nur knapp 200 Meter weiter vom alten Standort entfernt, wurde schließlich ein neuer Platz für das "Pferd" inmitten einer Grünanlage gefunden. "Und damit haben wir auch einen Teil Altenweddinger, Schwaneberger und Sülzetaler Geschichte bewahrt", meinte Jörg Methner weiter.

Doch diese muss nun weitergegeben werden. Daher war es dem Ortsbürgermeister von Altenweddingen wichtig, dass eine Gedenktafel am neuen Standort der Plastik aufgestellt wird. Diese Tafel, von Spenden finanziert, wurde am Freitagnachmittag feierlich enthüllt. Auf der Tafel kann nun nachgelesen werden, was es einst mit dem MZE und dem "Pferd" auf sich hatte. So werden auch spätere Generationen davon erfahren und ein Stück Geschichte wird erhalten und weitergetragen.

Dr. Max Exner freut sich in jedem Fall, dass das "Pferd" unbeschadet die Wende überstanden hat und in Altenweddingen geblieben ist.

Jörg Methner bedankte sich während der feierlichen Übergabe der Gedenktafel bei allen Menschen, die zum Gelingen beigetragen haben. So bei der Firma Fritzke, die die Halterung für die Tafel gebaut hat, bei Torsten Ferchland für das Befestigen. Ein Dank ging auch an die Gemeinde und an die Spender, die die Tafel erst ermöglichten.

Schon im Vorfeld hatten einige Bürger gefragt, ob es nicht möglich sei, hier am "Pferd" eine Bank aufzustellen. Das wäre keine schlechte Idee, so Methner und so soll dieser Gedanke möglichst bald in die Tat umgesetzt werden.