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Sanierung des Instruments der Hamersleber Stiftskirche wird nach 20 Jahren beendet Orgelbauer setzt die letzten Pfeifen ein

Von Andrea Höde 30.04.2013, 01:15

Noch bis Ende Mai werden die vor 20 Jahren begonnenen Sanierungsarbeiten an der Orgel der Hamersleber Stiftskirche St. Pancratius dauern. Gefeiert wird die vollständige Instandsetzung mit einem Konzert, zu dem am 2. Juni mehrere Musiker und viele Besucher erwartet werden.

Hamersleben l Orgelbaumeister Georg Schloetmann ist seit einigen Tagen dabei, die Arbeit an der Orgel der Hamersleber Stiftskirche St. Pancratius zu vollenden. "Diese letzten Arbeiten verlangen noch einmal großes handwerkliches Geschick. Die längsten Orgelpfeifen, die jetzt eingesetzt werden, sind vier Meter lang und haben einen Durchmesser von 20 Zentimeter", sagt der Orgelbaumeister. Um diese großen Pfeifen montieren zu können, wurde ein Gerüst aufgebaut. Und wenn dieses Gerüst wieder abgebaut wird, sind die vor mehr als 20 Jahren begonnenen Sanierungsarbeiten beendet.

Pfarrer Ludger Kemming und Orgelbaumeister Georg Schloetmann freuen sich schon sehr auf das Konzert, mit dem am 2. Juni die Fertigstellung der Orgel gefeiert wird. Es wird ein Konzert für Orgel und Trompete, das um 17 Uhr beginnt. Marie-Therese Finkler an der Trompete und Matthias Mück an der Orgel "werden für ein unvergessliches Musikerlebnis in dem historischen Gotteshaus mit seiner wunderbaren Orgel sorgen", wie der Pfarrer ankündigt.

1950 vielen zentnerschwere Mauersteine in die Orgel

Die Barockorgel, von der bis heute der Orgelprospekt erhalten ist, entstand 1688 im Zusammenhang mit dem Altar (1687). Im Laufe der Jahrhunderte wurde an ihr immer mal wieder gebaut und renoviert.

1950 fielen zentnerschwere Mauersteine in die Orgel und beschädigten das Instrument schwer. Anfang der 1960er Jahre musste der Westgiebel der Kirche saniert werden. Diese Bauarbeiten erforderten den Abbau der Orgel, die verstummte. Die erhaltengebliebenen Holz- und Metallpfeife wurden in der Kirche auf- bewahrt, doch die technische Anlage des Instruments war völlig marode und an eine Wiederherstellung nicht zu denken. Den Orgelprospekt ließ die Denkmalpflege Halle später sanieren und im Westgiebel neu errichten. Doch diente er nur noch optischen Zwecken.

Grundstein zur Erneuerung hat Pfarrer Ludger Kemming gelegt

Aber was ist eine Kirche ohne Orgel? Pfarrer Ludger Kemming war es zu verdanken, dass Anfang der 1990er Jahre der Grundstein für die Erneuerung der Orgel gelegt wurde. Aus Ideen wurden konkrete Pläne und in einem ersten Bauabschnitt in Form eines achtregistrigen Rückpositivs umgesetzt. Am 4. Oktober 1992 fand das erste Konzert zur Einweihung statt.

Es folgten zahlreiche musikalische Höhepunkte. Viele Sponsoren und Besucher haben über die Jahre dazu beigetragen, dass das Instrument nach und nach immer weiter vervollständigt werden konnte. Im Herbst 2001 wurde ein zweiter Bauabschnitt vollendet.

Nach nun mehr als 20 Jahren steht die Orgel, die an der Westwand die ganze Breite des Kirchenschiffes von neun Metern einnimmt und eine Höhe von zwölf Metern hat, vor ihrer Vollendung.