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Grundschule Hötensleben ist erneut als "Gesunde Schule" zertifiziert worden "Wir verstehen uns als Wohlfühlort"

Von Ronny Schoof 13.11.2010, 05:17

Die Grundschule Hötensleben hat das von der Landesvereinigung Gesundheit Sachsen-Anhalt e.V. (LVG) vorgenommene Audit mit Bravour bestanden und darf sich weiterhin mit dem Prädikat "Gesunde Schule" schmücken. Zum zweiten Mal bekam die Einrichtung dieses Zertifikat verliehen.

Hötensleben. Große Anspannung herrschte im Hause, als die sogenannten Auditoren der LVG ihren Besuch abstatteten. Drei Jahre nach der Ersterlangung war der Tag der Verteidigung des Audits gekommen. Würde man erneut als "Gesunde Schule" zertifiziert werden? Immerhin wäre das Gütesiegel eine schöne Anerkennung für die intensiven Mühen der Beteiligten um eine facettenreiche schulische Gestaltung. Größten Wert legte man dabei auf Authentizität. Rektorin Sonja Bohl: "Wir zeigten Schulalltag wie er zu jeder Zeit bei uns abläuft – in harmonischer Atmosphäre und mit der Ausstrahlung gelebten Wohlfühlens." Das beeindruckte, und am Ende des Schultages konnte die Leiterin voller Stolz das Zertifikat für die nächsten drei Jahre entgegennehmen. "Dies ist nun einerseits die Bestätigung für unsere geleistete Arbeit und andererseits Ansporn, im Sinne eines gesundheitsfördernden Lebensweges weiterhin Lernprozesse und die damit verbundenen individuellen und sozialen Erfahrungen anzuregen und zu unterstützen", freute sich Sonja Bohl.

Leitidee der Schule ist die Gesundheitsförderung als umfassender Teil der Persönlichkeitsentwicklung. Dabei geht es vorrangig gar nicht um die körperliche Befindlichkeit, sondern insbesondere auch um die Förderung eines positiven Gemütszustands. Die Schüler sollen sich wohlfühlen, Spaß haben. Pädagogische Instrumente dafür sind zum Beispiel freies sowie fächer- und klassenübergreifendes Lernen in Projekten und in verschiedenen Unterrichtsformen oder Entwicklung und Förderung von Interessen in Arbeitsgemeinschaften. "All das zielt auf die Entwicklung gemeinschaftsfähiger, toleranter Kinder mit kreativen Fähigkeiten und sicheren Grundkenntnissen ab", erläutert Bohl.

Das eigens entwickelte Schulprogramm beinhalte spezielle Angebote zum Erwerb von Gesundheitskompetenzen: "Dazu gehört die Stärkung der Gesundheit in körperlicher, seelischer und sozialer Sicht durch Ausgestaltung des schulischen Lebens mit Höhepunkten, Aktionen und Projekten." Möglichst stressfrei und im ausgewogenen Verhältnis von Anspannung und Entspannung soll das gesundheitsorientierte Lernen vonstatten gehen.

Wichtige Aspekte im Gesamtkonzept seien auch bewusste Ernährung etwa mit täglichem Milchangebot und Obsttagen, gesunde Körperhaltung im Zusammenspiel mit dem kindlichen Bewegungsdrang und ökonomisches Heizen.

Umzug eröffnete neue Chancen

"Wir verstehen unsere Schule als Wohlfühlort", betont die Leiterin, "trotzdem gibt es verlässliche und verbindliche Arbeitsstrukturen. Wir achten auf das Einhalten gemeinsam aufgestellter Regeln im Gebäude und auf dem Schulhof, und wir gehen respektvoll und höflich miteinander um."

Der Umzug vom Ortszentrum an den Ortsrand in die ehemalige Sekundarschule habe der Einrichtung bei der Umsetzung des Programms neue Möglichkeiten eröffnet, ist Bohl sicher: "Die großzügige und für die Zukunft ausgelegte Sanierung des Hauses schaffte uns eine Bildungsstätte, um die uns manche beneiden. Mit der Hilfe des Schulelternrates wurden und werden auch verschiedene Projekte zum Umzug und zur Neugestaltung des Schulgeländes in Angriff genommen."

Eine rundum gelungene Sache also, was nicht zuletzt die Auditoren der LVG wohlwollend zur Kenntnis nahmen und bedenkenlos – unter dem Beifall von Schülern, Lehrern und Eltern – die Zertifizierung erneuerten. Sonja Bohl dankte herzlich, vergaß dabei aber auch nicht die Wegbereiter und Helfer hervorzuheben: "Das Erreichen vieler angestrebter Ziele ist oft nur durch eine enge Zusammenarbeit mit anderen Partnern und Einrichtungen möglich." Kooperation mit den Eltern habe Priorität, Geld- und Sachspenden ortsansässiger Betriebe seien ein immens wichtiger Baustein. Weiterhin arbeite man eng mit den Kindertagesstätten zusammen, die Verbandsgemeinde befürworte die Entwicklung der Grundschule in guter Weise, und das Förderschulzentrum stehe bei der Unterstützung lernschwacher Schüler zur Seite. Lernpartner fände man außerdem bei Krankenkassen, Versicherungen, der Polizei und Verkehrswacht, den Sportvereinen und der Jagdgemeinschaft. Sonja Bohl: "Alle genannten Partner, Einrichtungen und vor allem die Gemeinde Hötensleben ermöglichen uns gute Rahmenbedingungen, damit wir unsere Leitidee der gesundheitsfördernden Grundschule verwirklichen können."