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Abschied und Anfang am Barbaratag in "Drei Kronen & Ehrt" Eine seltene Bergfrau und Bergmänner, die in Elbingerode die Einheit wagen

Von Burkhard Falkner 08.12.2010, 05:27

Gute Nachricht beim Abgesang für den Förderverein "Drei Kronen & Ehrt": Die Bergleute um Elbingerode rücken zu-sammen und retten mit Stadt Oberharz und Arbeitsförderungsgesellschaft ein Industriedenkmal. Im Februar entsteht der neue Verein, im Mai sollen die Führungen wieder in die Vollen gehen.

Elbingerode. Mit einem weinenden, aber auch einem lachenden Auge versammelten sich Bergleute und Gäste letzten Sonnabend zum Tag der heiligen Barbara (4. Dezember) im Besucherbergwerk "Drei Kronen & Ehrt". Es war die letzte Feier dieser Art. Denn mit der Auflösung des Fördervereins geht eine Ära zu Ende.

Ex-Vorsitzender und Liquidator Herbert Zange betonte, dass mit dem Förderverein im November 1990 und mit dem später geöffneten Besucherbergwerk alte Harzer Industriekultur erhalten und ein touristischer Magnet entstanden sei. Freilich immer auch auf Hilfe von Firmen, Kreis und Kreisparkasse, wofür noch einmal gedankt wurde. Um Schaden zu vermeiden, hatte der Verein seine Auflösung beschlossen (wir berichteten). Seit Mai gibt es nur wochentags zwei Führungen. Es sollen wieder mehr werden.

Ab Mai 2011, so informierte Herbert Zange, werde es in der einstigen Grube "Einheit" wieder ein volles Führungsprogramm geben. Dann mit der Stadt Oberharz als Eigner und geführt von der Arbeitsförderungsgesellschaft (AFG) Harz sowie dem Team vom Schaubergwerk "Büchenberg" um Ralf Melzer und Büchenberg-Vereinschef Ingo Brauckhoff.

Beide waren wegen der sich abzeichnenden Einheit der Bergleute auch gleich erstmals Gäste im allerheiligsten Tscherperraum von "Drei Kronen & Ehrt", mit der Heiligen Barbara in einer Felsnische. Begrüßt wurden auch Landrat Michael Ermrich, dem für seine langjährige Unterstützung gedankt wurde, sowie AFG-Chefin Gudrun Mehnert als Mitbetreiberin und die Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer (CDU).

Der Politikerin wurde für ihre "tadellose" Organisation eines Berlinbesuchs inklusive Bundestagsdebatte gedankt, bei der etliche Harzer die Gro-ßen der deutschen Politik beobachteten und beeindruckt zurückkamen. Ein zweiter Ber- linbesuch ist schon geplant, ebenso einer von Bundespolitikern im Bergwerk. Als Dank für diesen Einsatz wurde Heike Brehmer symbolisch zur Bergfrau ehrenhalber geschlagen. Außerdem wurden langjährige Vereinsmitglieder für ihre Arbeit geehrt (s. Kasten rechts).

Mit der Auflösung des Fördervereins "Drei Kronen & Ehrt" sei der Weg frei für einen Neuanfang, hieß es. Eigentlich sollte der Nachbarverein der "Freunde des Eisenerzbergbaus Büchenberg" auch aufgelöst werden, aber dazu fehle im Interesse eines schnellen Neuanfangs die Zeit, wie Zange sagte. Der Fahrplan für diese neue Einheit der Elbingeröder Bergleute aber stehe fest:

Am 25. Februar ist eine gemeinsame Vollversammlung beider Vereine von Büchenberg und "Drei Kronen ..." geplant. Dabei soll die Verschmelzung und Gründung eines Bergvereins mit neuem Namen und neuer Satzung vollzogen werden. Immerhin 38 der etwa 60 Mitglieder des einstigen Vereins "Drei Kronen & Ehrt" haben, so informierte Herbert Zange, ihre Aufnahme in den neuen Verein für alle Bergbauinteressierten schon signalisiert. Übrigens