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Investor beschränkt sich nach Dissenz mit den Behörden auf eine "Sparvariante" / Bauplaner Andreas Kröber: "Übernachten auf dem Ilsestein? Das Thema ist endgültig vom Tisch!"

Von Rainer Marschel 29.10.2010, 04:18

Noch bis vor wenigen Tagen war der ehemalige Chef des Ilsenburger Berghotels Andreas Rudolf fest entschlossen, die Raststätte am Ilsestein zu einer Unterkunft mit mehreren Zimmern auszubauen. Nach dem weitgehend ergebnislosen Hürdenlauf durch die In-stanzen hat er sich von dieser Variante überraschend verabschiedet. Was bleibt, ist die im Frühjahr beginnende Sanierung bei künftig gleichbleibender Nutzung als Ausflugsgaststätte.

Ilsenburg. Schon monatelang sind der Imbiss sowie das Ausflugslokal am Ilsestein geschlossen. Durstige Wanderer auf dem Gipfel dementsprechend ernüchtert. Auch wenn die exzellente Aussicht nach dem mühsamen Aufstieg oft entschädigt.

Der ehemalige Chef des Ilsenburger Berghotels Andreas Rudolf hatte an dieser exponierten Stelle Großes vor. Nach dem käuflichen Erwerb sollte eine Umnutzung als Ausflugslokal und rustikale Beherbergungsstätte mit zwei Vierbett–Zimmern in einfachster Ausstattung auf die Beine gestellt werden.

"Kämpfe wollte der Investor sich nicht mehr zumuten"

Zusätzlich wollte er eine kleine Wohnung für den Betreiber vorsehen. Doch mit einer derartigen Umnutzung an dieser sensiblen Stelle in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark Harz wollten oder konnten sich die zuständigen Behörden im Landkreis nicht wirklich anfreunden. Jetzt hat Rudolf überraschend die Segel gestrichen, obwohl es vielleicht doch noch eine Restchance gegeben hätte.

Was bleibt, ist eine Sanierung und Modernisierung, die wahrscheinlich am treffendsten mit dem Begriff einer Sparvariante umschrieben ist. Was diese im Kern bedeutet, beschrieb gestern Rudolfs Bauleiter Andreas Kröber im Gespräch mit der Harzer Volksstimme: "Die Kämpfe, die jetzt noch notwendig gewesen wären wollte der Investor einfach nicht mehr. Zudem wäre das Ganze zu kostspielig geworden".

Im Grunde hätte die Wirtschaftlichkeit des gesamten Projekts zur Disposition gestanden, so Kröber weiter. Unterm Strich wird jetzt nur noch "Renoviert und etwas Modernisiert". Der Gebäudebestand werde erhalten bleiben. "Was wir auf dem Ilsestein nun machen, heißt: neue Tapete, neue Farbe und das wars". Im Umkehrschluss werden aus den 400 000 Euro gerade noch rund 100 000 Euro.

"Neue Tapete und neue Farbe, und das wars"

In den nächsten Monaten wird man sich am Ilsestein auf Arbeiten beschränken, die keiner Baugenehmigung bedürfen. So richtig los gehe es aber mit der Renovierung erst im Frühjahr. Im Sommer 2011 wäre demnach Wiedereröffnung.

Priorität hätten laut Kröber sowieso zwei andere Projekte. Zum einen wird das Ilsenburger Berghotel erheblich erweitert, sofern die Genehmigungen dafür vorliegen. Dann könnten ebenfalls ab dem Frühjahr bis zu drei Millionen Euro investiert werden. Gedacht ist an einen Anbau, für den es allerdings nur auf der Hinterseite des Hotels eine Genehmigung gibt. Dort entsteht dann ein Bettenhaus mit einem weiteren Restaurant. Dieses ist durch einen komplett verglasten Übergang erreichbar, damit die dort vorhandene Feuerwehrzufahrt erhalten bleiben kann. Auch für die geplante Überbauung am Giebel, im Bereich des Parkplatzes, gab es seitens der Behörden kein grünes Licht.

Zusätzlich entsteht ein weiterer Wellnessbereich. Auch die Küche soll vergrößert werden. Damit einher geht auch ein Ausbau des Personalbestandes. Hinzu kommen eine Reihe weiterer energetischer Vorhaben. Statt des ursprünglich geplanten Mini–Golfplatzes entsteht an gleicher Stelle hinter dem derzeitigen Konferenzgebäude ein "Garten der Sinne" mit einem Kräutergarten.

Das zweite und bereits erwähnte Großprojekt betrifft den Ausbau der Brauerei in Ilsenburgs Stadtzentrum (Harzer Volksstimme berichtete).