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Samsbader "tauchen" seit Anfang Oktober ab, egal wie kalt es ist Immer sonntags ist am Jersleber See Badetag

Von Karl-Heinz Klappoth 04.12.2010, 05:18

Jersleben/Samswegen. In der Nacht zum 28. November sanken die Temperaturen in Samswegen und Umgebung deutlich unter Null Grad. Für nur ganz wenige Menschen die ideale Bedingung für ein kurzes Bad im Jersleber See. Anders für Klaus Müller, Chef der Samsbader: "Das sind die Tempertaturen, wo das Eisbaden zu recht seinen Namen verdient." Das sahen an diesem Sonntag Vormittag zehn andere Unentwegte genauso, die gemeinsam mit ihrem Chef nicht zum ersten Mal in dieser Saison im Naherholungszentrum ins Wasser gingen. "Und morgen, am zweiten Advent, ist erneut Badetag", verspricht Klaus Müller. "Unsere Saison beginnt am ersten Sonntag im Oktober und endet am 30. April. Dazwischen nutzen wir jeden Sonntag, um unserem frostigen Hobby zu frönen. Ab 1. Mai überlassen wir dann den Jersleber See wieder den anderen Badegäste." Und noch eine frohe Botschaft: Da bekanntlich der zweite Weihnachtsfeiertag auf einen Sonntag fällt, werden zumindestens die Samsweger den Vormittag bei klirrender Kälte nicht nur am, sondern im Wasser verbringen.

Auch wenn Klaus Müller davon spricht, dass der Zulauf in den vergangenen Jahren stetig zugenommen hat, eine Trendsportart wird das Eisbaden – bei 2000 bis 3000 bekennende Eisbader in Deutschland – auf keinen Fall und schon gar kein Massensport. "Dennoch gewinnt das Eisbaden im Zuge der Wellness- und Freizeitorientierung stetig an Bekanntheit", weiß auch der Chef der Samsbader, "das heißt, es finden sich auch immer wieder Schaulustige ein."

Bei dem einen löst es pure Bewunderung aus, bei anderen bloß Unverständnis. Was bewegt Menschen dazu, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt die Hüllen fallen zu lassen und ins eisige Wasser einzutauchen? Viele holen sich den berüchtigten "Kick", manche wollen ihrem Körper etwas Gutes tun. Sie alle aber teilen eine Leidenschaft - Baden bei eisigen Wassertemperaturen. Und wie im Fall der Samsbader treffen sie sich in Kleingruppen, bringen gemeinsam ihren Kreislauf in Schwung, bevor sie "abtauchen". Je nach eigenem Körpergefühl bleiben die Eisbader zwischen einigen Sekunden und fünf Minuten im Wasser.