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Schnellschachturnier im Rahmen des Altmark-Börde-Cups am Sonnabend im Schlosskeller Beim Schachturnier müssen auch Zuschauer schweigen

01.03.2010, 04:54

Wolmirstedt ( gbi ). Kinder toben, rennen, schreien. Denkt man landläufig. Im Schlosskeller des Bürgerhauses bot sich am Sonnabend jedoch ein ganz anderes Bild. An sechs Tischreihen waren jeweils sechs Schachbretter aufgebaut. An diesen 36 Brettern fanden sich 86 Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren ein und konzentrierten sich auf die schwarzen und weißen Spielfiguren. Zuschauer mussten schweigen, schließlich überlegten die Schachsportler die nächsten Züge ihrer Springer, Türme und Bauern, trachteten nach dem König des Gegners. Lediglich das Drücken der Zeituhren klackte in die Stille. Die Mädchen und Jungen trugen das Kinder-Schnellschachturnier im Rahmen des Altmark-Börde-Cups aus.

" Ich spiele Schach mit meiner Seele ", sagt der zehnjährige Viet-Long Hoang, " ich mag auch Mathematik sehr gerne. " Die achtjährige Dana Abboud sieht das genauso : " Denken macht mir viel Spaß. " Die beiden Schüler der Diesterweg-Schule gehörten zur der Handvoll Wolmirstedter Kinder, die um Turm, König und Dame und gegen die Zeit ankämpften. In vier Altersklassen traten Kinder aus Magdeburg, Burg, Stendal, Haldensleben, Dessau, Schwerin und Groß Gartz gegeneinander an. Zwanzig Minuten durfte jeder Spieler pro Spiel agieren, so dauerte eine Partie maximal 40 Minuten.

Zeitnot hatten sie, die Mädchen und Jungen – und so heißt auch der Verein, der das Turnier organisierte. Andrea und Frank Brüggemann gehören zu den fünf Mitgliedern der " Schachfreunde Zeitnot " und hatten eine Menge zu tun, bis gegen 16 Uhr die Sieger geehrt wurden. Die ersten drei Plätze jeder Altersklasse freuten sich über Medaillen.

Als einziger Wolmirstedter Starter schaffte es Martin Brüggemann auf das Siegertreppchen. Er erreichte in der U 15 den zweiten Platz. Die anderen Teilnehmer gingen trotzdem nicht leer aus. Jeder bekam eine Urkunde, einen kleinen Preis und den Stolz, dabei gewesen zu sein. " Ich mag es, mir jedes Mal neue Züge zu überlegen, " sagt Marten Spelsberg aus der dritten Klasse der Gutenberg-Schule. " Es ist ja nichts vorgegeben, ich muss immer neu auf den Gegner reagieren. "

Ach ja, toben, rennen und schreien mögen kleine Schachspieler auch. Aber dazu liefen sie hinaus auf die Schlossdomäne, um die anderen Denker nicht abzulenken.