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Ausstellung in der Kreisverwaltung eröffnet Blick auf ersten innerdeutschen Kulturaustausch nach 1945

21.01.2010, 04:52

Eine besondere Ausstellung mit regionalhistorischem Bezug wurde am Dienstag im Foyer der Kreisverwaltung in Haldensleben eröffnet. Landrat Thomas Webel und Initiatorin Hildegard Bernick vom Förderkreis der Schlosskirche Erxleben präsentierten die Ausstellung " Die Rettung des Chorgestühls aus dem Magdeburger Dom ".

Haldensleben ( cpl ). Zur Eröffnung der Ausstellung begrüßten Thomas Webel und Hildegard Bernick auch Bürgermeister Norbert Eichler, Dezernent Joachim Hoeft und zwei Vertreter der Familie von Alvensleben, die maßgeblich an den Abläufen der Gestühlsrettung in den 1940 er Jahren beteiligt war.

Die Ausstellung, die im Mai 2009 bereits im Magdeburger Dom zu sehen war, wurde vor allem durch Hildegard Bernick ins Leben gerufen, die beim Landesamt für Denkmalpflege und in weiteren Archiven Nachforschungen zu den historischen Kulturgütern angestellt hat.

Sie wies zudem darauf hin, dass die Abläufe um die Rettung des Chorgestühls des Doms eng mit der Geschichte der Erxleber Schlosskirche verbunden sind. 1945 konnten der Nikolausaltar und zwei Glasfenster gerade noch rechtzeitig vor der russischen Besatzung gerettet werden – zusammen mit der historischen Bibliothek und weiteren Kunstgütern der in Erxleben ansässigen Familie von Alvensleben.

Erst neun Jahre später wurden die Güter des Magdeburger Doms nach schwierigen Verhandlungen in die Landeshauptstadt zurückgeführt – im Austausch gegen die Schnitzbalken des Braunschweiger Gildehauses, die in den Kreis Halberstadt ausgelagert waren.

" Die Ausstellung zeigt aber auch, wie die Zeit damals war, und markiert den ersten, praktisch vollzogenen, innerdeutschen Kulturaustausch nach dem zweiten Weltkrieg ", so Hildegard Bernick. Denn 1945 habe es offiziell keine politischen, innerdeutschen Beziehungen gegeben.

Die mit anschaulichen Bildern und Fotografien dokumentierte Ausstellung ist daherauchinzeitgeschichtlicher Hinsicht eine Bereicherung. Interessierte können sie noch bis zum 5. März dieses Jahres besuchen.