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Neues Projekt auf Schloss Hundisburg könnte in diesem Jahr starten Bier brauen ohne Strom wie im Mittelalter

Von Marita Bullmann 05.01.2010, 05:54

Der Verein Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg hofft darauf, dass in den nächsten Wochen die Zusage auf Fördermittel für die Schaubrauerei kommen wird. Diese Brauerei soll im Schlosskomplex in dem Teil zwischen Durchgang zum Park und dem Akademiegebäude entstehen. Dr. Erdmann Rapp und Jan Protzmann haben das Konzept dafür entwickelt.

Hundisburg. Das Projekt der Schaubrauerei ist eigentlich einem Zufall zu verdanken. Die Magdeburgerin Hanne Protzmann schloss sich vor einigen Jahren der Frauengruppe Bartha in Hundisburg an und kommt seither regelmäßig in die Spinnstube. Da blieb auch ein Familienausflug nach Hundisburg nicht aus, und Jan Protzmann war von dem Schlosskomplex in Hundisburg nicht weniger beeindruckt als seine Frau. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der Kontakt zum Verein Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg geknüpft und die Idee mit der Schaubrauerei geboren wurde.

Längst sind Jan Protzmann und Dr. Erdmann Rapp Mitglieder des Vereins und die geistigen Väter der Brauerei. Beide arbeiten nämlich am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme.

Brauseminare

sind auch denkbar

Und um angehenden Verfahrenstechnikern auch praktische Erfahrungen zu vermitteln, hatten sie sich für die ersten beiden Semester etwas Anschauliches ausgedacht, nämlich die Prozesse, die beim Bierbrauen ablaufen, zu verdeutlichen. Es sei spannend, zu verfolgen, wie Hefen den Brauzucker in Alkohol umsetzen, versichert Jan Protzmann.

Warum also sollte sich dieser Prozess nicht auch so demonstrieren lassen, wie er einst im Mittelalter ablief, sagten sich die Männer. Und da es im früheren Schlosskomplex Hundisburg einen Brauraum gab, soll dieser an historischer Stelle wieder entstehen.

" Wir wollen das nicht kommerziell betreiben ", erklärt Dr. Erdmann Rapp. Vielmehr soll es einige Brautage im Jahr geben, an denen Besucher zuschauen können. Ein Panoramafenster soll das ermöglichen. Gebraut wird dann wie früher – ohne Strom, mit normaler Feuerung, bekräftigt der Verfahrenstechnikingenieur.

Vielleicht kann so das Angebot auf dem Schloss erweitert werden. Familienwochenenden wären denkbar, wenn dann beispielsweise auch die Spinnstube öffnet. Vielleicht könnten auch Brauseminare stattfinden, aber das alles wäre dann schon weit vorausgedacht. Erst muss gebaut werden.