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Tag der offenen Tür am Internationalen Gymnasium / Schulleiter Dr. Michael Kleinen : "Die Globalisierung als Vorteil erkennen"

Von Claudia Labude 30.11.2009, 04:55

Barleben. " Sie hat großes Talent ", urteilt Hongzhuan Li. Die Chinesisch-Lehrerin vom Internationalen Gymnasium beobachtet mit Freude, wie sich Eleanor Dahlke an den Schriftzeichen versucht. Das Mädchen ist zusammen mit ihren Eltern aus Stendal gekommen, soll ab September kommenden Jahres die Einrichtung am Breiteweg besuchen.

" Eleanor wird schon jetzt an einer bilingualen Grundschule unterrichtet und hat großen Spaß an Sprachen. Wir haben dann auf einer Informationsveranstaltung in Stendal von der Schule hier erfahren, auch viel im Internet recherchiert. Der Besuch vor Ort bestätigt, was wir eigentlich schon wussten – wir sind vom Internationalen Gymnasium restlos begeistert ", schwärmt Vater Martin. Auch Mutter Diana ist der Meinung, dass ihre Tochter in Barleben gut aufgehoben ist. Auch deswegen sind sie bereit, den täglichen langen Schulweg von Stendal nach Barleben auf sich zu nehmen.

Dr. Michael Kleinen freut sich darüber, dass zum Tag der offenen Tür am Sonnabend vor allem Bürger aus dem Umland gekommen sind. " Wir wollen keine Konkurrenz zu etablierten Gymnasien wie dem in Wolmirstedt oder denen in Magdeburg sein ", erklärt der Schulleiter. " Wir haben ein sehr spezielles Profil mit verschiedenen Spezialangeboten, dass es so in Sachsen-Anhalt nicht noch einmal gibt. Die Internationalität, die den Kindern hier vermittelt wird, macht aus der Globalisierung, die allen Kritikern zum Trotz da ist und mit der wir leben müssen, einen Vorteil. "

Derzeit besuchen 238 Schüler das Internationale Gymnasium. Die Kinder kommen aus allen Himmelsrichtungen an die Barleber Schule, aus Tangermünde, Helmstedt, Burg oder Barby. Das ist allerdings nichts gegen die Herkunft einiger der Lehrer. Im Kollegium finden sich Pädagogen aus acht verschiedenen Nationen, darunter Jamaica, Schottland, den USA oder eben aus China wie Hongzhuan Li.

In Klasse sechs wird mit dem Chinesisch-Unterricht begonnen. Kimberly Pilz aus Niederndodeleben lernt die Sprache mittlerweile schon im zweiten Jahr und hat riesigen Spaß daran. " Im ersten Jahr lernen die Schüler nur die Basis-Schriftzeichen, erst danach erfahren sie, wie man diese kombinieren muss, um neue Wörter zu erhalten ", erklärt die Lehrerin.

Bei Kimberly hat der Unterricht Früchte getragen. Auswendig schreibt sie am Sonnabend einen Text, kann schon mitteilen, wo sie wohnt, wie alt sie ist, dass sie eine Schwester und welche Hobbys sie hat. Dahin will Eleanor Dahlke auch mal kommen. Die Grundschülerin freut sich schon riesig auf ihren ersten Schultag in Barleben.

Dass an der Ausbildung des Internationalen Gymnasiums viele Menschen Interesse haben, zeigte der enorme Zulauf zum Tag der offenen Tür. In den Räumen, auf den Fluren oder im Treppenhaus wurde es zeitweise richtig eng. Die Schüler, die 2010 in der fünften Klasse anfangen, werden dann schon im Neubau unterrichtet, der in der Bahnhofstraße errichtet werden soll. " Wir sind vom Erfolg unserer Schule selbst etwas überrascht, hätten nicht gedacht, dass wir so schnell so viele Schüler bekommen ", freut sich Dr. Kleinen